"tschak - tjaa - tjā" |
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28. Februar 2013 Benjamin Biolay: Man sagt, Rock sei die Musik mit den drei Akkorden und der simplen Weltanschauung. Was für ein Blödsinn! Man muss das ganz locker spielen, mit der richtigen Hand, ja. Aber dazu braucht man ein ganzes Leben. ### aus: Süddeutsche Zeitung, 27. Februar 2013 27. Februar 2013 Kritik Es gibt keine Kultur ohne Kritik. Was Kultur nicht braucht sind Revierkämpfe von Platzhirschen der öffentlichen Meinung, Kritiker-Rudel die ihren Alpha-Tieren hinterherlaufen, Pausenclowns und Hofnarren in den Unterhaltungs-Maschinen einer Spaßgesellschaft. Durch das Unbequeme jeder Kritik wird sie nützlich und schön. Es geht darum, das schönste Versprechen einzulösen, das jede Kritik enthält, dass es nicht so bleibt, wie es ist. Jede Kritik ist eine Zumutung. Man muss sie entweder widerlegen oder man muss sich ändern. Das Verhalten, das Denken, das Wahrnehmen. Es steht nicht gut um die Kultur der Kritik in unserer Gesellschaft. Wenn aber Kritik fehlt, dann stimmt etwas in der Demokratie nicht. Besonders wenn es heißt, Kritik in der Demokratie sei eigentlich schon Kritik an der Demokratie. So verbietet man sich gern „radikale Kritik“, die an die Wurzeln geht. Dafür erlaubt man sich immer mehr Oberflächenkritik, am liebsten gleich Stilkritik, die statt der verkorksten Politik den verkorksten Fernsehauftritt eines Regierenden kritisiert. Die Ökonomisierung und Privatisierung macht vor keinem Segment der Kultur halt. Die Medien, in denen Kritik von Rang noch geschehen, noch „verkauft“ werden kann, werden von immer weniger Firmen und anderen Instanzen kontrolliert (Murdoch, Bertelsmann …). Auch die Politik unterläuft viele Formen der klassischen Kritik, indem sie sich mit der Unterhaltung und ihren Medien gemein macht, beim Auftreten in Talkshows, beim Drucken bunter Plakate, beim Aufsagen auswendiggelernter wohlklingender Nullsätze. Wer lernt noch in der Schule kritisieren mit Maß, mit Bewusstsein, mit konstruktiver Solidarität? Die Unfähigkeit zu Kritik und Selbstkritik endet im öffentlichen Schauspiel unserer Intellektuellen: Warum sachlich, wenn es auch persönlich geht? Krawallfeuilletonismus à la Henryk M. Broder, stets zur Stelle sein, wo Gelegenheit ist, einander zu beleidigen oder selber tief beleidigt zu sein. Was nutzt eine Kritik, die in Wahrheit nur dem Revierkampf von Platzhirschen der öffentlichen Meinung dient? Was nutzt der Kritiker als Hofnarr der Unterhaltungsmaschinen? Gelegentlich täte es gut, die Klassiker unserer Zunft zu studieren, einen Karl Kraus, einen Siegfried Kracauer, eine Susan Sontag.Es muss Klarheit darüber bestehen, dass es keine Kultur ohne Kritik gibt. Eine Gesellschaft aber, in der alles auf Wettbewerb, Gewinnen, Karriere und Besitz bezogen ist, kann mit Kritik nichts anfangen: Da scheint es nur auf eine etwas aufgeblasene Form von Punktevergabe, Rating und Coaching anzukommen. Kritik aber benötigt Zeit und Sorgfalt. Kritik ist erst einmal unbequem. Durch’s Unbequeme wird sie nützlich, und ja, eben auch schön. Die Hauptaufgabe der Kritik ist es nicht einmal, etwas zu bewerten; Die Hauptaufgabe der Kritik besteht darin, das Verborgene zu erkennen, von der Oberfläche zum Kern vorzudringen, die Mehrdeutigkeit und den Bedeutungsreichtum der Dinge zu erkennen. Die Hauptaufgabe der Kritik in unserer Gesellschaft besteht darin, ihr zu helfen, sich selbst zu erkennen. Denn ohne Kritik kann sie nur auf sich selbst hereinfallen. Es geht darum, das schönste Versprechen einzulösen, das jede Kritik enthält, dass es nicht so bleibt, wie es ist. ### aus: siehe: Seeßlen-Blog 26. Februar 2013 Unger Linde Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland für Wolfgang Niedecken Der Ostdeutsche Joachim Gauck und der sehr westdeutsche Wolfgang Niedecken treffen einander.“Unger Linde enn Berlin”, an diesem Tag im Schloss Bellevue, ein Stück glückliche Reprise auf die überwundene Zeit in einem geteilten Land.
Wolfgang Niedecken & Die WDR Big Band Gauck spricht von Afrika, Kindersoldaten in Uganda und im Kongo, für die sich Niedecken mit seinem Projekt „Rebound“ seit Jahren einsetzt.
Eine kleine Gesprächsrunde über Coltan, das Erz, das für die Produktion von Handys gebraucht und um das deswegen Kriege geführt werden. Niedecken fragt, ob die Firmen, die Coltan brauchen, nicht eigentlich Geld geben wollen, für die geschundenen Kindersoldaten in Coltan-Land. Eine Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse als Workshop. Nach den Reden und der Musik stand Niedecken da, im dunklen Cordanzug, zwischen den Leuten und nahm sich ... halb so wichtig.
"Wahnsinn" ### aus: 25. Februar 2013 Ironie Mit lächelndem Gesicht, mit Entzücken plaudernd und sprühend vor Witz geht die Ironie in spielerische Distanz gegenüber allzu aufdringlichen Gewissheiten. Ironie verkleidet die Worte, verhüllt ihren Sinn ins Gegenteil. Ihre "Opfer" will sie entweder verblüfft oder durch ein beredtes Schweigen düpieren, ihnen in jedem Fall aber zu einer überraschenden Einsicht verhelfen. Ironie setzt da ein, wo „das Denken Luft holt“ zur Besinnung, wo es Pausen setzt wie in der Musik, wo es sich selbst zwischen die Zeilen des Geschriebenen oder Gesprochenen setzt, wo es den Ablauf aller scheinbar zwangsläufigen Prozesse und zwanghaften Diskurse unterbricht, sie unterwandert, um „seinen Spaß mit der Welt zu treiben“. Ironie ist „die Kunst zu streifen“, von einem Gedanken zum anderen zu flattern. Ironie ist „die Macht, zu spielen, sich in die Lüfte aufzuschwingen“, „die Macht, etwas anderes zu tun, anderswo, später zu sein; aliud und alibi“ nahe auch bei der Stille, dem Pianissimo, einem leisen Sprechen wie leisen Aufhorchen. Freilich: „Der Ironiker spielt ernstlich“, von melancholischer, mitunter verzweifelter Heiterkeit erfüllt. Er trennt, indem er verbindet, und bindet, indem er trennt. Ironie ist Freiheit, „sie fliegt von einem Register zum anderen und spielt auf allen Klaviaturen zugleich“. ### aus: über das Buch: 24. Februar 2013 Hässlichkeit Einer Punk-light-Kapelle aus Düsseldorf wurde 1987 gerichtlich untersagt, sich auf der Bühne unter „Der wahre Heino“ über denselben lustig zu machen. 26 Jahre später attestiert ihr Sänger Andreas Frege, alias Campino, seinem Gesangs-Kollegen, „30 Jahre lang das Aushängeschild der deutschen Hässlichkeit“ gewesen zu sein. Angesichts dieses Exempels humanen Miteinanders freut sich das „Aushängeschild deutscher Hässlichkeit“ über 50 Millionen verkaufte Tonträger. Auf seiner neuesten Platte singt er „Mit herzlichen Grüßen“ zwölf Lieder deutscher Pop-, Hip-Hop und Rock-„Größen“ nach. Darunter keines der Düsseldorfer Kapelle. ### Aus: 23. Februar 2013 Kampfdrohnen Ist der Einsatz von Drohnen, Landminen, Gewehren, Raketen ..., ist Krieg legal? Unser flächendeckender Wohlstand beruht auf rücksichtsloser Ausbeutung von Menschen, Zerstörung der Welt und auf der Rüstungsindustrie (oder umgekehrt). Sollte daran irgendetwas nicht legal sein, dann wird die Legalität durch einen Federstrich hergestellt. ECKART GREBNER, München Die Frage von Ethik und Moral der Geschichte bleibt wie eh und je bedeutungslosen Weicheierköpfen überlassen ...? ### Wo so mancher schon davon träumte, die Menschheit hätte den Krieg, dieses uralte Gemetzel, endlich überwunden, da stimmt die SZ ihre Leser auf die Normalität des modernen Krieges ein: Die USA töten mit lautlosen Drohnen terrorverdächtige und andere Aufständische. Eine Überprüfung des Verdachts vor Vollstreckung des (Todes)Urteils kann sich die Weltmacht USA nicht leisten. Der Robotiker Bart Everett schwärmt gar von Kampfdrohnen als der logischen(?) Antwort im asymmetrischen Krieg, wo sich Selbstmord-Attentäter beim Einsatz ihrer Bombe als Teil derselben logisch(!) eliminieren, während Drohnenpiloten kurz darauf die nächste Drohne starten. Dr. ACHIM BRANDT, München ### Es ist zweifelhaft, ob zivile und militärische Ziele an Bildschirm und Joystick sicher unterschieden werden können. Das Töten von Menschen, allein aufgrund einer Vermutung, verstößt gegen die Genfer Konvention, die für den Krieg gilt … Ach so! Na denn, okeei! Dr. RICHARD UHRIG, München ### aus: 22. Februar 2013 „Erfinder des modernen Sports?“ Jerry Buss, ein US-amerikanischer Chemiker, Geschäftsmann und Immobilienhändler, kaufte 1979 für 16 Millionen Dollar die Los Angeles Lakers, einen Basketball-Verein der NBA (Bundesliga der USA), der bis heute 10mal den Liga-Titel gewonnen hat und den Forbes 2013 auf 825 Millionen Dollar schätzt.
Buss wollte Sport als Unterhaltung, Showtime: In den Auszeiten hüpfen leicht bekleidete Mädchen übers Spielfeld, Hollywood-Stars bekommen Freikarten für Plätze direkt am Spielfeldrand (Jack Nicholson beschimpft noch heute - ungestraft?!? - die gegnerischen Spieler von seinem Platz aus neben deren Ersatzbank), Reiche dürfen für viel Geld (von der Steuer abgesetzt?) aus Logen zuschauen und machen damit angeblich die Eintrittskarten der Fääns billiger. ### Wäre das, was ich 1964 als Sport erlebte, das gewesen, was „moderner Sport 2013“ sein soll, dann hätte ich dieses Fach nie und nimmer studiert. Der Sport, den dieser Herr Buss „erfunden“ haben soll, ist in meinen Augen nicht einmal Unterhaltung. Außer "Geld machen" fehlt ihm jede Haltung. Daher sage ich: ### aus: 21. Februar 2013 H.E.S.S. - Schröder - Amazon "Normale Arbeitsplätze werden in 400-Euro-Jobs ohne Absicherung aufgeteilt, Praktikanten werden kostenlos ausgebeutet, die Möglichkeit von Leih-Arbeitsplätzen wird extrem ausgeweitet, Arbeitslose werden gezwungen, jeden, auch absolut unzumutbaren Job für einen Euro die Stunde anzunehmen und sich auch noch schikanieren zu lassen ... ; Dass eine US-amerikanische Firma Amazon diese Möglichkeiten nutzen kann, die ihr "der deutsche Gesetzgeber" gegeben hat, verdankt sie Gerhard Schröder, dessen einziges "rotes" Merkmal, der Vorsitz im Aufsichtsrat einer Firma seines Freundes und Kreml-Fürsten Wladimir Putin, an den "sozialen" Standards seiner "Klasse" gemessen, mit nicht mal 17.000 Euro pro Monat nicht annähernd standesgemäß dotiert ist. ### Von einem, der unter dem Falschnamen ### Dass eine deutsche Firma sich nicht entblödet, unter dem Logo H.E.S.S. aufzutreten, mag "doofen", in jüngerer deutscher Geschichte unterbelichteten Amazon-Managern(?) unverdächtig erscheinen. Dass diese deutsche ßekjuretie-Firma aber in allen möglichen deutschen Medien wg. aller möglicher Schweinereien (Verstöße gegen geltendes Recht) der Erwähnung wert ist, nicht aber wg. der unverblümt höhnischen Assoziation des Stellvertreters des GröFaZ ("Größter Feldherr aller Zeiten), einer untoten Nazi-Märtyrer-Ikone, die nach wie vor über zahlreichen Wirtshaustischen schwebt, ... ... DAS ist der Skandal 2013. 20. Februar 2013 Geil Geil, gail, megageil, oberaffengeil, cool, genial - hart, schocking, krass, fett, heftig, hammer, taff, derbe, abgefahren - supi, esy, süppi ... Etwas, jemand oder ein Ereignis ist: hervorragend, herausragend, begeisternd, aufregend, anregend, beeindruckend, einmalig, unübertrefflich, fabelhaft, sagenhaft, toll, ausgezeichnet, erstklassig, reizend, bombastisch, wunderbar, wundervoll, kollossal, fesch, großartig, überwältigend, urig, ulkig, vorzüglich, vortrefflich, umwerfend, patent, putzig, entzückend, einmalig, possierlich, exorbitant, liebreizend, hinreißend, liebenswürdig, bizarr, fabulös, enorm, fesselnd, Gänsehaut verursachend, elektrisierend, begeisternd, unschlagbar, erregend, so, dass es mir heiß und kalt den Rücken 'runterläuft, ... Ähnlich, aber fast vergessen: prima, klasse, knorke, dufte, toffte, töffte, schnieke, schnafte, super, spitze, astrein, fetzig, gut drauf, pfundig, groovy, rockig, bärig, ... ### Wortschatzinventar, Semantik, Bedeutung der Wörter, Passepartout-Sprache, unspezifische Wörter, lexikalische Unschärfe, ... 19. Februar 2013 Wer braucht Rammelstein? Heino, eine lebende Musikbox, die Titel singt, in denen die schweißfüßige Frivolität der alten deutschen Zeiten mitschwingt, der Geistesverwandte von Aufsteigern, Verkannten, Wütenden und Hängegesichtern, die mit schlechter und alberner Musik besser draufkommen, das Brechmittel mehrerer Generationen, nutzt die deutsche Band Rammelstein und - siehe da - schon kommen die deutschen Albumcharts dieser Woche direkt aus der Hölle: rabssafnu# , ... ,onieH .1 Dem tiefeRgelegten Genie(?) Te-El, FühReR dieseR weltweit maßlos übeRschätzten Ex-DäDäRä-&-PyRo-Kombo, die iRgendwie gegen iRgend sowas wie iRgendein System ist, die, unteR dem Deckmantel von „Kunst“ gegen StRafverfolgung immunisieRt, mit Nazi-Assoziationen kokettieRend, voR allem außeRhalb Deutschlands pRächtig Kohle macht, folgt Es-Te, die TochteR deR schmolllippigen PRoll-TatoRt-KommissaRin Es-Te und hält ein MesseR in eineR gleichnamigen Sammlung von TexteRgüssen ihRes FühReRs ebenso uncool wie unwüRdig für eine "Kunst"aktion gegen eben jene lebende Musikbox. Wenn es ja nicht so dimensional pubertär käme, käme ich glatt auf die Idee, dem Autor dieses - ungelogen - ganzseitigen Artikels, aus dem diese Zitate stammen, zu empfehlen: „Is‘ gut, Ha-Ge. Halt einfach den Schnabel.“ Es grüßt einer, der absolut kein Fään von Heino ist, für den aber ein derart mieser Stil ein Brechmittel ist, hochgiftig für ein humanes Zusammenleben - Generationen übergreifend. ### aus: 18. Februar 2013 Mein Lehrer Einer dem es ausschließlich darum geht, zu zeigen, was er alles kann, ist ein Angeber, kein Lehrer. Ein Lehrer kann mir dazu verhelfen, etwas zu können, was ich davor nicht konnte. Ob er das, was er mir beibrachte, selber kann, ist mir piepegal. Ein „Zauberer“, der mich mit seinen Tricks hínter’s Licht führt, macht mich wütend. Gelänge es ihm, mir seine Tricks beizubringen, dann wäre er mein Lehrer. Nun müsste ich nur noch zaubern können wollen. 17. Februar 2013 Wayne Shorter, "To me there’s no such thing as beginning or end. I say don’t discard the past completely because you have to bring with you the most valuable elements of experience, to be sort of like a flashlight. A flashlight into the unknown."
Weather Report - Black Market, 1976 Wayne Shorter, "Solche Dinge wie Anfang oder Ende gibt’s für mich nicht. Ich sage, schmeiß die Vergangenheit nie ganz weg, die wertvollsten Erfahrungen musst du behalten, sie sind so 'was wie eine Taschenlampe. Eine Taschenlampe ins Unbekannte." ### aus: Siehe auch seine Internetseite 16. Februar 2013 Frauen sind auf dem Vormarsch und Männer die Opfer des gesellschaftlichen Wandels?! Jürgen Vogel: Was für ein Blödsinn. Eine gute Frau kämpft für ihre Freiheit, ihre Rechte, ihre Gleichberechtigung, ein guter Mann wird sie darin unterstützen und trotzdem werden wir alle nie gleich sein. Es geht um die Zeit, die du miteinander verbringst. Eine lange Beziehung zu führen ist das einzig Wahre. Ob man’s schafft oder nicht, versuchen sollte man es. ### aus: 15. Februar 2013 Täuschungsfreiheit ist Teil der wissenschaftlichen Leistung Die Täuschungsfreiheit des Textes einer wissenschaftlichen Arbeit selber ist Teil der geprüften wissenschaftlichen Leistung. Das Verständnis, dass Zitate im eigenen Text korrekt ausgewiesen sind, gehört zu der wissenschaftlichen Qualifikation, die mit dem Text der Arbeit nachgewiesen werden soll. Die Wissenschaft selbst, die Universität und ihre Fakultät als Gemeinschaft der Lehrenden und Forschenden, also der Leute, die ihren wissenschaftlichen Ruf durch regelmäßiges Unterrichten und Publizieren unter Beweis stellen, ist der einzig sinnvolle Gerichtshof der Wissenschaft. Das Ansehen und die Autonomie der Universität und Wissenschaft sind sehr viel wichtiger als irgendeine Doktorarbeit. ### Auszüge aus dem Artikel: 14. Februar 2013 Scheibe, Kugel, Birne? ... Als die Menschen dachten, die Erde sei eine Scheibe, lagen sie falsch. Als sie dachten, die Erde wäre eine Kugel, hatten sie unrecht. Aber wenn sie denken, der Glaube, die Erde sei kugelförmig, sei ebenso falsch wie zu glauben, die Erde sei flach, dann liegt ihre Haltung mehr daneben als beide dieser Ansichten zusammen. Die Erde ist genau betrachtet ein abgeplatteter Sphäroid kugelähnlich, aber keine Kugel. ### Samuel Arbesman 13. Februar 2013 Wir-Gefühl ohne Humor Die Macht eines enthusiastischen „Wir-Gefühls“ als Surplus bei mystischen Ritualen (im Chor gröölen) im Zusammenhang mit dem nicht selten emotional übermäßig hoch bewerteten Objekt des Fanatismus (irgend eine Sportmannschaft, Musikkapelle) geht häufig einher mit Intoleranz, Humorlosigkeit und fehlender Selbstironie. Ins Geschäft dieser "Unterhaltungs"-Industrie verwickelte Medien-Sprecher nennen Laut(!)äußerungen solcher Wir-Gefühle euphemistisch "Stimmung". "Massenpsychotische Exaltiertheit" liegt wohl nicht so sehr daneben. 12. Februar 2013 Den Gegner fair behindern Fanatische Anhänger, FÄÄNS (englisch Fans) von Fußball-, Handball-, Basketball-, Eishockey-Mannschaften grölen nicht, sie singen nur so laut sie können im Chor, um „ihre geliebten“ Sportsleute zu ermutigen und anzuspornen und um die Sportsleute des Gegners absolut fair zu verhöhnen, zu beleidigen und in Panik zu versetzen. 11. Februar 2013 Gröl-Chöre Gotthilf Fischer, der Erfinder gleichnamiger Chöre und des Fußball-Stadion-„Gesangs“ wird heute 85. "Hagel und Granaten! Hunderttausend heulende und jaulende Höllenhunde!" ### Capitaine Archibald Haddock, 10. Februar 2013 Der Prophet selbst bestellt die Musik Hat nicht der Prophet selbst Musiker für seine Frau Aischa bestellt? Wo bitte steht im Koran, dass man Instrumente verbrennen oder tanzende Frauen auspeitschen solle? ### „Wulibali“, Scheich Scherif Madani Haidara, im Artikel von JONATHAN FISCHER, Süddeutsche Zeitung, 4. Februar 2013 9. Februar 2013 Volkseigene Grööl-Immobilien Fußball-FÄÄNS, Zuschauer(?!), treffen sich zu Zigtausenden in gigantischen Immobilien, um ein paar Sportsleute und andere Fääns anzugrölen. Viele solcher Gröl-Treffpunkte werden in Deutschland mehrheitlich mit Steuergeldern gebaut und unterhalten. Nicht selten gelangen diese FÄÄNS dorthin zusätzlich unter Begleitung zahlreicher, ebenfalls aus Steuergeldern bezahlter Polizisten, die sie daran hindern mussten, sich mit den FÄÄNS gegnerischer Sportsleute zu prügeln. 8. Februar 2013 Bitte einen Arzt Der Manager einer Musikkapelle, deren Lied Heinz Georg Kramm (Künstlername Heino) auf seinem neuesten Album „Mit freundlichen Grüßen“ nachgesungen hat, fragt Heino, ob er ihn in Zukunft „Heini“ nennen dürfe. ### Heino, im Interview mit MARTIN ZIPS, Süddeutsche Zeitung, 6. Februar 2013 ### Die Band dieses offensichtlich dringend ärztlicher Hilfe bedürftigen Managers heißt nicht Peter Fox, Oomph, Rammstein, Clueso, Beginner, Nena, Stefan Remmler, Die Fantastischen Vier, Keimzeit und auch nicht Marius Müller-Westernhagen. Der Kommentar von Marius zur gleichen Causa: "Dies ist ein freies Land. Singe, wem Gesang gegeben", klingt dagegen doch regelrecht erwachsen, hihihihi, wenn ich mich nicht irre! 7. Februar 2013 Sie zu ihm: Ich habe da kein Problem: Um Ihre Kommentare als sexistisch zu empfinden, würde es voraussetzen, Sie vorher als Mann wahrgenommen zu haben …" ### Meissners Strategen, 6. Februar 2013 Heino: Gestern bin ich mit 'nem Aufkleber "Heino on Tour" auf der Autobahn gefahren. Sie glauben gar nicht, wie viele Leute uns hupend überholt und begeistert zugewinkt haben. Das macht Freude, mein Lieber. ### MARTIN ZIPS, 5. Februar 2013 Die FIFA endlich konsequent: Der „zwölfte Mann“ gehört ab sofort auch offiziell zum Kader und wird vom angestellten Personal des Vereins betreut. Alles Weitere (Ablösesummen, Gröl-Urheberrechte ...) ist dem sportlichen Regelwerk zu entnehmen. Trainingsziel des „zwölften Mannes“ ist es, die gegnerischen Sportsleute und deren "zwölften Mann" (ohne Rücksicht auf nur zahlende Zuschauer) absolut fair maximal zu behindern. 4. Februar 2013 Perinatal-, Agrar-, Auto*-, Bau-, Energie-, Lebensmittel-, Pharma-, Textil-, Tourismus-, Unterhaltungs*-, Musik*-, Sport*-, Waffen*- ... und ...-INDUSTRIE haben alle zahlungswillige Käufer, manche* fanatische Supporter (ehem. Anhänger), zahlungssüchtige FANs. Bestattungs-Industrie. 3. Februar 2013 Den kann man sich schon mal merken:
2. Februar 2013 In den Mund gelegt Der Musiker Heinz Georg Kramm: "Sie säen Hohn und werden Tantiemen ernten." ### Altes Testament, Hosea, 8, 7. 1. Februar 2013 MfG Sage noch einer etwas gegen das Deutsche Urheberrecht: Heino daRrrrf Lieder von anderen deutschen Musikschaffenden singen, ohne die darum bitten zu müssen. Und er tut das "Mit freundlichen Grüßen", mit dem Segen der GEMA und indem er dafür Tantiemen zahlt. ### . . . . . . . . . . . |
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