•••BLÖÖK
29.04.2018


Dass ich das noch erleben durfte.
Ein US-Asi-stanisches Gericht wagte es doch tatsächlich, einer hirnrissigen Tierrechtsfirma aus dem eigenen Land der unbegrenzten Unmöglichkeiten, mit einem völlig unerwartet zurechnungsfähig zu bezeichnenden Urteil die Stirn zu bieten:

Ein Affe ist keine Mensch. Peta missbraucht ein Tier als ahnungslose Marionette zu ihren eigenen Zwecken.

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2011 besuchte David Slater, ein 52jähriger britische Tierfotograf, den Norden der indonesischen Insel Sulawesi, wo eine Gruppe Schopfmakaken in einem Reservat im Nationalpark leben. Mit Hilfe von Fotos der Affen wollte er Geld verdienen und einen Beitrag leisten zum Schutz dieser stark bedrohten Tierart.

Bei einem der Fototermine im Reservat betätigte einer der Makaken während einer kurzen Abwesenheit des Fotografen den Auslöser der aufnahmebereit aufgestellten Kamera und verursachte so einige Gesichtsportraits von sich selber.

Diese wurden im Internet, wie nicht anders zu erwarten, heftigst beklickt.

2014 befand Wikipedia, dass der Fotograf kein Urheberrecht an diesen Bildern habe, weil nicht er den Auslöser betätigt hat. Wikipedia stellte die Fotos in seine Wikimedia Commons Fotodatenbank. Der Fotograf konnte folglich über Lizensierungen seiner Fotos keine Einnahmen mehr erzielen.

Die deutsche Primatologin Antje Engelhardt arbeitete schon seit 2006 mit einer Forschungsgruppe des Deutschen Primatenzentrums aus Göttingen an eben dieser Schopfmakaken-Gruppe. Sie ließ sich mit der Tierrechtsfirma Peta darauf ein, vor Gericht als „nächster Freund“ des „sich selber fotografierenden“ Affen aufzutreten. Dieser „nächste Freund“ ist nach US-amerikanischem Recht Voraussetzung, um „die Interessen eines Tieres glaubhaft“ vor Gericht vertreten zu dürfen.

2015 eignete sich die Firma Peta die „Interessen des Affen“ an und verklagte den Fotografen David Slater, die Urheber- und Lizenzrechte „ihres Mandanten“ verletzt zu haben. Durch ihren Justiziar Jeffrey Kerr verlangte sie, der Fotograf müsse sämtliche Erlöse aus Lizensierungen der Fotos des Affen an die Firma Peta überweisen.

Inzwischen ist die Primatologin Antje Engelhardt als „nächste Freundin“ des Affen und von dem Auftrag der Firma Peta zurückgetreten.

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Am 24. April 2018 entschied ein Berufungsgericht der USA:

Ein Tier hat keinen Anspruch auf Erlöse aus Fotos, auch wenn deren Aufnahmen von ihm selbst ausgelöst wurden.

Bei vorausgegangenen Gerichtsverhandlungen konnte die Aussage des Affen Mangels seiner Anwesenheit und wegen Kommunikationshindernissen nicht gehört werden. Unter anderem aus diesem Grunde hob das Berufungsgericht ein kürzlich ergangenes Vergleichs-Urteil zwischen Peta und dem Fotografen auf, das die Rechte des Makaken an seinem Portrait zugrunde gelegt hatte.

Affen unterscheiden sich von menschlichen Wesen. Affen haben nicht den Status, um auf ihr Urheberrecht zu klagen.

Im Namen von Tieren könne außerdem nur dann geklagt werden, wenn dies ausdrücklich im Gesetz vorgesehen ist.

Das Gericht betonte, dass Peta im rechtlichen Sinn kein "enger Freund" des Affen sei. Die Tierschutzfirma habe das Tier stattdessen wie eine "ahnungslose Marionette" zu ihren eigenen Zwecken missbraucht.

Der Anwalt von Peta meinte, die Verweigerung der Urheberrechte würde erneut die Einschätzung stützen, dass Affen diskriminiert würden, nur weil sie Tiere sind.

Das Gericht verfügte, dass Peta die Anwaltskosten des Fotografen, David Slater, zu tragen habe.

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