•••BLÖÖK
1 / 7. März 2017


Thomas Mann und Charly Chaplin haben es bewiesen:

Kein geistig gesunder Mensch kann - und zu keiner Zeit - behaupten, er habe von den Verbrechen der Nationalsozialisten NICHTS gewusst!

Und das galt schon gleich nach Erfindung von Höhlenmalerei, Buchdruck, Buschtrommel, Meldereiter und Volksempfänger.

Nach der Erfindung vonZwitscher, Fakebook und ...BLÖÖK sowieso und in Echtzeit! Wat'n Ding.


Thomas Mann

Deutscher Schriftsteller,
* 6. Juni 1875 in Lübeck,
† 12. August 1955 in Zürich, Schweiz.

Für den Roman „Die Buddenbrooks“, 1901, erhält er 1929 den Nobelpreis für Literatur. 1933 wandert er aus in die Schweiz, 1939 in die USA. 1944 nimmt er die US-amerikanische Staatsbürgerschaft an.

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Nachdem die NSDAP bei den Reichstagswahlen am 24. September 1933 von 2,6 im Jahr 1928 auf 18,3 Prozent kommt, hält Thomas Mann am 17. Oktober 1930 im Beethoven-Saal in Berlin eine Rede, die als „Deutsche Ansprache – Ein Appell an die Vernunft“ in die Geschichte eingeht.

Darin beschreibt er die Politik der Nationalsozialisten als eine Riesenwelle exzentrischer Barbarei und primitiv-massendemokratischer Jahrmarktsrohheit im Groteskstil mit Heilsarmee-Allüren, Massenkrampf, Budengeläut?, Halleluja und derwischmäßigem Wiederholen monotoner Schlagworte, bis alles Schaum vor dem Munde hat.

Fanatismus wird Heilsprinzip, Begeisterung epileptische Ekstase, Politik wird zum Massenopiat des Dritten Reiches oder einer proletarischen Eschatologie (Lehre vom Anbruch einer neuen Welt), und die Vernunft verhüllt ihr Antlitz.

Thomas Mann fragt sich, ob dieses Wunschbild einer primitiven, blutreinen, herzens- und verstandesschlichten, Hacken zusammenschlagenden, blauäugig gehorsamen und strammen Biederkeit, diese vollkommene nationale Simplizität in einem reifen, vielerfahrenen Kulturvolk wie dem deutschen überhaupt verwirklicht werden könnte?

Als geistige Zuarbeiter für das hohe Wahlergebnis der Nazis sieht Thomas Mann eine „gewisse Philologen(Sprachwissenschaftler)-Ideologie, eine Germanisten(Deutschlehrer)-Romantik und Nord-Gläubigkeit aus akademisch(universitäts)- professoraler Sphäre, die in einem Idiom (Spracheigentümlichkeit, z.B. Jugendsprache) von mystischem Biedersinn und verstiegener Abgeschmacktheit mit Vokabeln wie rassisch, völkisch, bündisch, heldisch auf die Deutschen von 1930 einredet und der Bewegung ein Ingrediens (Bestandteil) von verschwärmter Bildungsbarbarei hinzufügt, gefährlicher und weltentfremdender, die Gehirne noch ärger verschwemmend und verklebend als die Weltfremdheit und politische Romantik, die uns in den (Ersten Welt-) Krieg geführt haben“.

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Zwischen Oktober 1940 bis Mai 1945 (Kapitulation) richtete er 55 monatliche Radioansprachen über das deutsche Programm der BBC an deutsche Hörer.

::Thomas Mann:: BBC-Reden 1941-1945. Radioansprachen aus dem amerikanischen Exil - Nummer 1 - November 1941

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Charlie Chaplin

Sir Charles Spencer Chaplin,
* 16. April 1889 in London?,
† 25. Dezember 1977 in Corsier-sur-Vevey, Schweiz.

Britischer Komiker, Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor, Schnittmeister, Komponist und Filmproduzent.
Film: „Der große Diktator“, 1940.

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::Charlie Chaplin::
Der Große Diktator - Abschlussrede

(Ich hoffe, dies ist das Original, unverhunzt durch Pathos-Schmuß-Wummer-Computer-"Gedröhn")

Schultz: „Sie müssen reden!“
Friseur: „Ich kann nicht.“
Schultz: „Sie müssen! Es ist unsere einzige Hoffnung!“
Friseur: „Hoffnung…

Es tut mir leid, aber ich möchte nun mal kein Herrscher der Welt sein. Denn das liegt mir nicht. Ich möchte weder herrschen noch irgendwen erobern, sondern jedem Menschen helfen, wo immer ich es kann. Den Juden, den Heiden, den Farbigen, den Weißen. Jeder Mensch sollte dem anderen helfen. Nur so verbessern wir die Welt. Wir sollten am Glück des anderen teilhaben und nicht einander verabscheuen. Hass und Verachtung bringen uns niemals näher. Auf dieser Welt ist Platz genug für jeden und Mutter Erde ist reich genug, um jeden von uns satt zu machen.

Das Leben kann frei und wunderbar sein. Wir müssen es nur wieder zu leben lernen. Die Habgier hat das Gute im Menschen verschüttet, und Missgunst hat die Seelen vergiftet und uns im Paradeschritt zu Verderb und Blutschuld geführt. Wir haben die Geschwindigkeit entwickelt, aber innerlich sind wir stehen geblieben. Wir lassen Maschinen für uns arbeiten und sie denken auch für uns. Die Klugheit hat uns hochmütig werden lassen und unser Wissen kalt und hart. Wir sprechen zu viel und fühlen zu wenig. Aber zuerst kommt die Menschlichkeit und dann erst die Maschinen. Vor Klugkeit und Wissen kommt Toleranz und Güte. Ohne Menschlichkeit und Nächstenliebe ist unser Dasein nicht lebenswert.

Flugzeug und Radio haben uns einander näher gebracht. Diese Erfindungen haben eine Brücke geschlagen von Mensch zu Mensch. Sie erfordern eine allumfassende Brüderlichkeit, damit wir alle Eins werden. Millionen Menschen auf der Welt können im Augenblick meine Stimme hören. Millionen verzweifelter Menschen, Opfer eines Systems, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, Unschuldige zu quälen und in Ketten zu legen. Allen denen, die mich jetzt hören, rufe ich zu: Ihr dürft nicht verzagen. Auch das bittere Leid, das über uns gekommen ist, ist vergänglich. Die Männer, die heute die Menschlichkeit mit Füßen treten, werden nicht immer da sein. Ihre Grausamkeit stirbt mit ihnen und auch ihr Hass. Die Freiheit, die sie den Menschen genommen haben, wird ihnen dann zurück gegeben werden. Auch wenn es Blut und Tränen kostet: Für die Freiheit ist kein Opfer zu groß.

Soldaten! Vertraut Euch nicht Barbaren an, Unmenschen, die Euch verachten und denen Euer Leben nichts wert ist. Ihr seid für sie nur Sklaven. Ihr habt das zu tun, das zu glauben, das zu fühlen. Ihr werdet gedrillt, gefüttert, wie Vieh behandelt und seid nichts weiter als Kanonenfutter. Ihr seid viel zu schade für diese unnatürlichen Menschen. Diese Maschinenmenschen mit Maschinenköpfen und Maschinenherzen. Ihr seid keine Roboter, Ihr seid keine Tiere, Ihr seid Menschen. Bewahrt Euch die Menschlichkeit in Eurem Herzen und hasst nicht. Nur wer nicht geliebt wird, hasst.
Nur wer nicht geliebt wird.

Soldaten, kämpft nicht für die Sklaverei, kämpft für die Freiheit. Im siebzehnten Kapitel des Evangelisten Lukas steht, Gott wohnt in jedem Menschen. Also nicht nur in einem, oder einer Gruppe von Menschen. Vergesst nie, Gott lebt in Euch allen. Und Ihr als Volk habt allein die Macht, die Macht, Kanonen zu fabrizieren, aber auch die Macht, Glück zu spenden. Ihr, als Volk, habt es in der Hand, dieses Leben einmalig kostbar zu machen, es mit wunderbarem Freiheitsgeist zu durchdringen. Daher, im Namen der Demokratie, lasst uns diese Macht nutzen, lasst uns zusammenstehen. Lasst uns kämpfen für eine neue Welt, für eine anständige Welt. Die jedermann gleiche Chancen gibt, die der Jugend eine Zukunft und den Alten Sicherheit gewährt. Versprochen haben die Unterdrücker das auch. Deshalb konnten sie die Macht ergreifen. Das war Lüge, wie überhaupt alles, was sie Euch versprachen, diese Verbrecher. Diktatoren wollen die Freiheit nur für sich, das Volk soll versklavt bleiben. Lasst uns diese Ketten sprengen, lasst uns kämpfen für eine bessere Welt. Lasst uns kämpfen für die Freiheit in der Welt. Das ist ein Ziel, für das es sich zu kämpfen lohnt. Nieder mit der Unterdrückung, dem Hass und der Intoleranz. Lasst uns kämpfen für eine Welt der Sauberkeit, in der die Vernunft siegt, in der Fortschritt und Wissenschaft uns allen zum Segen gereicht.

Kameraden, im Namen der Demokratie, dafür lasst uns streiten.

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„Wahrlich herausragendes Werk eines wahrlich großen Künstlers und – aus einem bestimmten Blickwinkel – vielleicht der bedeutsamste Film, der je produziert wurde.“

New York Times

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