•••BLÖÖK
20. Mai 2017


Nach 300 Likes kennt Dich Facebook besser als Du Dich selbst. Facebook macht Dich manipulierbar.

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Exzerpt des Artikels:

Social-Bot-Experte Helbing:
"Die Gefahr ist real"
Spätestens seit der US-Wahl wächst auch in Deutschland die Angst vor Social-Bots. Datenexperte Prof. Dirk Helbing der ETH Zürich warnt: Ihr Einfluss kann wahlentscheidend sein.
VON JANNIK PENTZ
Bayerischer Rundfunk, 27. Januar 2017

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BR24:
Was ist ein Social-Bot? Was macht er?

Prof. Helbing:
Ein Social-Bot ist ein
adaptiver, lernfähiger Künstliche-Intelligenz-Algorithmus, der das Verhalten von Menschen imitiert, sich an die Kommunikationspartner anpasst und sie zu beeinflussen versucht.

Dabei werden die Informationen gegebenenfalls auch personalisiert, d.h. anhand von persönlichen Daten an unser psychologisches Profil angepasst. Man sagt, dass uns Facebook nach 300 Likes besser kennt als unsere Freunde, Partner, und wir selber. Das macht uns manipulierbar.

Woran erkenne ich einen Social-Bot?

Ein Social-Bot kann sich hinter einem Profil von Leuten verstecken, die wir (meinen zu) kennen. Das wäre dann mit einer Art Identitätsdiebstahl verbunden. Vielen Nutzern ist offenbar gar nicht aufgefallen, dass manche Partnerportale mit Chatbots arbeiten. 

Wie groß ist die Gefahr von Propaganda durch Social-Bots? Können Sie die öffentliche Meinung beeinflussen?

Experimentelle Studien zeigen, dass man die Stimmenanteile um 6 bis20 Prozent verschieben kann. Das kann also wahlentscheidend sein.

Wahlen werden schon seit Jahren beeinflusst. Zunächst durch bezahlte Leute, die für den Staat tweeten, beispielsweise in Russland. Heutzutage geht das billiger. Für etwa 1.000 Dollar kann man 100.000 Social-Bots mieten. Und die können uns jetzt wesentlich subtiler, effektiver und massiver beeinflussen als in der Vergangenheit.

Lässt sich schätzen, wie viele Social-Media-Accounts Fake sind?

Nach Schätzungen sind zwischen 40 und 60 Prozent von Äußerungen in Social-Media gelogen. Bots beginnen in Social-Media Menschen zahlenmässig zu überholen. 

Wie lassen sich Fake-Accounts bzw. Social Bots verhindern?

Man könnte verlangen, dass Social Bots eine Identität haben und sich als Bots zu erkennen geben. Menschen haben schliesslich auch einen Identitäts-Ausweis. Auch denkbar: Die Nutzung von Reputationssystemen? und Einschränkungen bei der Personalisierung von Nachrichten(?). Schaffung der Möglichkeit, die Welt mit verschiedenen Informations-Filtern aus verschiedenen Perspektiven betrachten zu können.

Dirk Helbing ist Professor für Computational Social Science an der ETH Zürich.

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