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11.5
Das Eschenhauser Schlittengebiet & Der Schoolpad & Die Eschenhauser Mühle

Über den Pausenhof, an einigen Schuppen vorbei, die seit mehr als einem halben Jahrhundert unverändert hier zu stehen scheinen, führt uns Helma zum westlichen Ende des Schulgeländes: K!

„Das hier war unser Schlittengebiet. Hier sind wir mit dem Schlitten auch mal gegen die Buche hier gefahren. Das weiß ich noch ganz genau. Mein lieber Mann. Hier ging das dann durch“, Helma zeigt auf zwei eng beieinander stehende Bäume, hinter denen es in eine vielleicht drei Meter tiefe, kreisförmige Kuhle von etwa 20 bis 30 Meter Durchmesser hinunter geht, an deren Grund einige stattliche Findlinge zu sehen sind.

Helma in Fahrt...

„Die Mutigsten sind dann denn hier so runter. Das weiß ich, das war denn so. Und oben bei Ölmanns, an der Straße (nach Neubruchhausen), wo heute der Sportplatz ist, da sind wir ja auch mit den Schlitten gefahren“. 

Irgendwann wird das Eschenhauser Schlittengebiet leider verschwunden sein, aufgefüllt mit Gartenabfällen. Schade eigentlich!. Die sollte man doch wirklich besser im eigenen Garten verrotten lassen, oder in eine Biogasanlage kippen, oder? 

An dieser eigenartigen, topographischen Besonderheit vorbei führte einer der beiden Eschenhauser "Schoolpads", der Schulpfad, ein Fußweg durch die Felder für die Kinder, die aus den ältesten Teilen des Dorfes aus Richtung Bassum kamen, erinnert sich Helma.

Zurück zum Altea vor dem ehemaligen Eingang zum Klassenraum. Da, Richtung Osten, zwischen abgeernteten Feldern, jenseits des „Tales“ der Schorlingborsteler Beeke, „dahin führte der Schoolpad der Kinder aus Schorlingborstel, vorbei am Haus von Schuster Bodmer“, sagte Helma versonnen. Toll, nun kenne ich endlich seinen Namen... 

Wir verlassen die Schule und fahren auf Helmas Anweisung und auf der K127 Richtung Bassum. Von rechts mündet der ehemalige Schwarze oder Ascheweg, kurz darauf auch "De Pingelgasse", die einzige Straße des Dorfes mit einem zwar nicht amtlichen, aber eigenen Namen.

Etwas weiter, im „Tal“ der Eschenhäuser Beeke, kurz vor dem ältesten Haus des Ortes der Familie Holtz, heißt es links abbiegen in eine Gasse, die im Uhrzeigersinn dem Lauf der Beeke folgt, um den Ziegel-Berg herum bis zur B61, der Sulinger Straße. 

Ein Teil Eschenhausens, der mir als Kind nie richtig gegenwärtig war. Hier steht ein sehr aufwendig schön restauriertes Fachwerkhaus und auch das Puppenstuben-Spritzenhäuschen der Feuerwehr, das seit 1996 durch das moderne Feuerwehrgerätehaus am Dorf- und Grillplatz neben der Auffahrt zu Lindloges ersetzt wurde. 

Auf der Sulinger Straße Richtung Bassum und auf der Brücke über die heutige Umgehungsstraße geht ein Blick nach Osten. Da stand die Eschenhauser Mühle, die 1876 als „Holländer Galerie Mühle“ erbaut wurde. Nur drei Jahre nachdem ihre Besitzer die Mehlproduktion für die Bäcker eingestellt und auf Kraftfutterherstellung für Schweine und Rinder umgestellt hatten, ist sie leider – wohl aus Gram? – 1975, ein Jahr vor ihrem 100sten Geburtstag, abgebrannt.

An ihrer Stelle ragt jetzt ein Silo in den Eschenhauser Himmel. Schon wieder – diesmal aber ein sehr großes: Schade drum!


Bilder:

Die Schlittenkuhle


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