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11.6
Bassumer Bahnhof

Vor der Bahnlinie geht’s rechts ab von der Sulinger zur Osterbinder Straße. K! Durch eine Unterführung kommt man dort heute ungehindert und unverzüglich auf die andere Seite des kreuzenden, glänzenden Doppel-Eisen-Bandes, ohne vor geschlossenen Schranken, neben dem Bahnhof auf die gemütliche Vorbeifahrt eines Güterzuges mit fünfzig Waggons warten zu müssen, dem dann, der Einfachheit halber... nach majestätischer Pause... noch ein mindestens ebenso langer Gegenzug... und ein hastender D (wie Durchgangs)-Zug folgt.

Einhellig von allen gelobt, weil nun Staus der Vergangenheit angehören, die bis über Osterbinde hinaus gegangen sein sollen. 

Da Capo: Auch hier mein: Schade!

Klar, ich genieße heute auch die tolle Unterführung. Aber ich erinnere als Kind auch den Halt vor der Schranke, als nur zu gerne in Kauf genommene Verschnauf- und Erlebnis-Pause auf dem Weg zum oder vom Einkaufen und ganz besonders wegen des zischenden, stampfenden Schauspiels der stehenden Loks, die ihre mal schneeweißen, mal pechschwarzen Dampfwolken, begleitet vom klackenden Klang schweren Metalls, mal scharf zu Boden, mal röhrend, wuchtig staccatohaft dröhnend, senkrecht in den Himmel spuckten oder der vorbeidonnernden Eisen-Kolosse, in wilder Fahrt mit horizontal zerzauster Dampfspur und ihrem charakteristischen Geruch aus Eisen, Ruß und schon damals von vergangener Zeit. Jou.

Übrigens, fällt mir gerade auf: Etwas Fernweh Ähnliches verbinde ich mit dem Bassumer Bahnhof gar nicht. Ist das bedenklich, Ihr Hobby-Psychologen?!


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