Ein Gelderländer? - egal!,

MENNO kommt

Bathmen - Breitscheid, 14./21./22. Februar 2015


Jutta & Werner: "Wir können Euch MENNO gerne nach Breitscheid holen, wenn Ihr die Infrastruktur für eine schneefreie Begehbarkeit des Hofes zur Verfügung stellt." - Na klar doch - wie schon die Münsteraner Philosophen Liefers&Prahl zitierten: "Manus manum lavat" - wunderbar!

Werner: "Wenn Ihr ein Pferd aus Holland importieren wollt, braucht Ihr ein amtsärztliches Attest von dort!" - Ach ja? - Michelle Lammers, die Mensch von MENNO, arrangiert die Erledigung dieser bürokratischen Auflage, womit sich auch der Abholtermin ergibt: Samstag, 14. Februar.

Nach dreieinhalb Stunden über Sauerlandlinie, Dortmund, Münster erreichen Jutta, Elke und Karlheinz im KIA vor dem Hänger unter professioneller Lenkung durch Werner den feinen kleinen Hof von Herman und Gerrie Zwiers in Bathmen (Overijssel, 1000 m von Gelderland entfernt!) in Holland.

Wie schon einmal, bei unserem Besuch vor einer Woche, genießen wir in plaudernder Runde Gerries leckeren Kuchen und ihren oberleckeren Kaffee. Und leider heißt es schon kurz nach eins: Danke und Adieu! MENNO hat seine schöne Box neben der großen Braunen PAMELA, an der Hand von Herman, ganz unsentimental und ohne kindisches Gedäh mit dem unbekannten Hänger getauscht.

Michelle ("... dieser Fünf-Euro-Schein wird Euch und MENNO Glück bringen!"), Herman, Gerrie und Sohn winken "Afscheid", als wir auf der Autobahn noch einmal am Hof vorbeifahren. Wir winken gerührt zurück - klar, stellvertretend auch für MENNO!

Problemlos und Pferde schonend - was sonst, unter Werners Leitung - erreichen wir den Saalbachhof noch vor fünf. MENNO hat die Fahrt zwar verschwitzt, aber bester Laune überstanden, und meiner entlade-unroutinierten Begleitung seines Strickes zum Trotz verlässt er den Hänger unversehrt. Und auch die wuselige Kulisse eines in allen Altersklassen vollbesiedelten Hofes lassen ihn sein neues Wohnzimmer neugierig erregt, aber kein bisschen übertrieben aufgeregt, in Besitz nehmen.

Das erste Näschen mit JARON, seinem designierten Partner vor der Kutsche, verläuft durch die Gitter zur Nachbarbox ebenso, fast spontan freundschaftlich(?).

MENNO scheint ein Schnell-Lerner zu sein. Er nimmt Neues ebenso sehr interessiert wie konzentriert auf, und ist auch schon begeistert bei der nächsten Sensation...

Boxen-Tränke und -Heunetz in seinem neuen Wohnzimmer gehören wohl nicht zu seiner bisherigen Routine. Dennoch kommt er in kürzester Zeit klar damit.

Der Sonntag, MENNOs erster in seiner neuen Heimat, macht seinem Namen mit vollstem Sonnenschein alle Breitscheider Ehre. Da MENNO Eisen an den Füßen hat, kommt er nicht zu den unbewaffneten Wallachen, JARON, TONI und LUGH auf die Weide nebenan.

Obwohl nur durch den Zaun getrennt, addieren sich wohl alle Stressoren einer Flut von neuen Eindrücken zu einer panikartigen Furcht, allein gelassen zu werden.

MENNO rennt ... Schweiß gebadet ...

... obwohl, oder weil? er sich jederzeit in Sichtweite seiner Artgenossen befindet? Die einzige Beruhigung scheint der Vertrauensvorschuss zu seinen neuen Menschen zu sein... Die ziehen ihm eine Abschwitzdecke auf, aus Furcht, er könnte sich erkälten... und fahren zum Mittagessen.

Als Ilona und Jannine auf ihrem Spaziergang mit schwarzem Hund dazu kommen, befreien sie ihn aus den demolierten Resten eben dieser Decke, mit denen er sich in ihrem Beisein gleich zweimal auf die Nase gelegt hat. Das ist Hilfe von Pferdemenschen - Vielen, vielen Dank, Ihr Lieben! Darauf einen...

Obwohl heftig gestresst, oder vielleicht gerade als Ausdruck der Verarbeitung so vieler neuer Eindrücke, zeigt MENNO das Bild von einem stolzen Pferd.

Am Montag beschließen wir, ihn trotz seiner Bewaffnung gemeinsam mit JARON auf die Weide zu lassen. Und ... zur Erleichterung aller ... nach einem kurzen Beschnuppern stehen beide friedlich grasend nebeneinander, wie ein altes Paar.

Leider haben nicht alle Eisen die harte Trab- und Galopp-Prüfung des ersten Tages bestanden. Am Dienstagabend empfängt uns MENNO links vorne barfuß. Kai wird im Laufe des Mittwoch Nachmittags kommen ... Er nimmt die restlichen Eisen ab. Kommentar: "Das kriegen wir hin."

Die folgenden Bilder zeigen die - inzwischen längst unsere - Beiden am 22. Februar, eine Woche nach MENNOs Ankunft am Rand des Hohen Westerwaldes, erneut an einem Sonnentag.

Hier vor der "Spatzen-Villa" des Saalbachhofs: Je höher MENNOs Kopf, um so größer die Aufmerksamkeit - Werner nähert sich mit Großraum-Karre.

JARON, fast 24 Jahre, Stockmaß 158 cm.

MENNO, fast 11 Jahre, Stockmaß 162 cm.

Wer nicht ganz genau hinschaut, wird die Beiden wegen ihrer ausgeprägten Blesse leicht verwechseln. Der rechte Vorderfuß, ein fluschiger Maulwurf-Wintermantel, leicht ergraute Brauen und eine (altersgemäß) gelassene Kopfhaltung verraten dennoch JARON!

Auf dem Fundament des Vertrauens in die Verlässlichkeit seines neuen Menschen Elke gerät locker jede potenzielle Rangordnungsstreitigkeit, selbst Nase an Nase, zur Nebensache.

Das macht Ihr Zwei so toll, wie wir es uns nur träumen konnten.

Ein Bild für die Kutschen Götter! Nach dem ersten Anspannen werden wir's sehen.

MENNeOu (lautschriftlich?):
"Von wegen, keine Rangordnungsprobleme, ...

... den Boss mit den angelegten Ohren kannst Du ja gerne weiter spielen. Der mit den immer neuen Ideen, mit unvoreingenommener Kontaktfreude, der bin ich! ...

... Und überhaupt, für so ein tolles Bild, wie das Erdbachtal in hellstem Sonnenschein, verzichte ich gleich gerne mal auf ein paar geknibbelte Grashälmchen im Februar! ...

... Und, auch wenn es angeblich keinen gibt, der weiß, wer meine Eltern sind und ob ich einer vom Stamm der Gelderländer bin, ich fühle mich hier wie MENNO, DAS Koninklijk Paard!"

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