Fahrertage Driedorf 2012

des Reit- & Fahr-Vereins, RuF Driedorf auf einem der größten und schönsten Turnier Plätze des Landes, 21./22. Juli


Zu einigen Bildern vom Samstag, 21. Juli 2012

Zu einigen Bildern vom Sonntag, 22. Juli 2012


Ein Facit

Als Neulinge unter Pferdeleuten im zweiten (Lehr-) Jahr erlebten wir bisher zwei Kaltblut Championate der IGZ Hessen, eine Hengst Parade beim Landgestüt, jeweils in Dillenburg und zwei Mal DAS Festival der Kaltblüter, die „Titanen der Rennbahn“ in Brück. Als Mitglieder des Reit- & Fahrvereins Driedorf erlebten wir nun zum ersten Mal „unsere“ Fahrertage.

Zwei regionale Vereine ('Reit- und Fahrverein Driedorf' und 'Der Kaltblut Zucht und Sport Verein Brück'), ein Landesverband ('Interessen Gemeinschaft Zugpferde‘ Hessen) und eine staatliche Einrichtung ('Hessisches Landgestüt Dillenburg') - Pferde Veranstaltungen vor so unterschiedlichen Hintergründen zu vergleichen, ist sachlich schwierig und Urteile gerieten entsprechend unfair.

Besonders wenn Hintergrund Informationen fehlen über die materiellen Voraussetzungen (Veranstaltungs Örtlichkeiten, Infrastruktur), die finanzielle Ausstattung und die Zahl und Qualität zur Verfügung stehender Mitarbeiter.

Aber um Sachlichkeit oder Fairness schert sich kein Gehirn, wenn es mit sich allein ist. Es vergleicht, ob gefragt oder nicht und bildet (sich) ein „subjektives Urteil“. Damit das nicht, wie üblich, im Niemands-'Darüber spricht man nicht'-Land versauert, um sich dann aber über das Unterbewusstsein später "ganz unerklärlich einzumischen", hier ein paar subjektive Eindrücke, die sich im besten Fall zu positiven Anregungen umwandeln wollen.

Die Fahrertage Driedorf fanden (erstmals?) in den Sommerferien statt, der obligatorischen Urlaubszeit für Familien mit schulpflichtigen Kindern. Das erschwert die personelle Besetzung der notwendigen Funktionen für den Ablauf des Wettbewerbs, vom Kampfgericht, die allgemeine Logistik (Fahrerlager, Mietpaddocks…), die Platz Technik, über das Protokoll, bis zum Verkauf von Speisen und Getränken.

Wenn auch noch so wünschenswert im Sinne von "Werbung für Pferde": Eine Ferienpass-Aktion im Rahmen der Fahrertage für daheim gebliebene Kinder wäre nur mit zusätzlicher personeller Ausstattung machbar gewesen.

Speziell unter diesen erschwerenden Termin Bedingungen verliefen beide Wettkampftage nach unserem Eindruck "tip top".

Mehr als dreißig Teilnehmer mit fast sechzig Pferden, und die Ausschreibung der Wettbewerbe mit Stech Durchgängen aller jeweils Besten mit gleicher, geringster (Fehler) Punkt Zahl, ließ einem Zuschauer kaum Zeit, sich mit Speisen und Getränken zu versorgen, ohne etwas zu versäumen, geschweige denn, auf den Gedanken von Lange Weile zu kommen.

Wenn auch wohl erneut mit der „Entschuldigung“ des Ferientermins hatten wir allerdings den Eindruck, dass noch eine Menge Driedorfer „ihre“ Fahrertage annehmen und kennen lernen können.

Die Zuschauer Resonanz an diesem Wochenende wurde dem Angebot von gutem Sport mit begeisternden Pferde Aktionen vor toll gelenkten Kutschen nicht annähernd gerecht. Viele junge Nachwuchs Fahrer, besonders Fahrerinnen, die begeisternd engagiert bei ihrer schönen Sache sind, zeigen, dass der Fahrsport eine Zukunft 2000 hat.

Ein (absolut unfairer) Blick auf die Internetseite der Veranstalter in Brück zeigt, wie die Vernetzung der Führungen lokaler Firmen, die sich z.B. durch die Übernahme der Kosten für Gewinner-Preise einbringen (Sponsoren) mit einer Ansprache durch Vertreter von Verwaltung (Bürgermeister), (Kirchen?) und Politik den Rückkoppelungs Effekt haben kann, der die Einbettung einer Veranstaltung und damit die des ganzen Vereins und seines Sports ins Bewusstsein der lokalen Bevölkerung fördert.

Eine Wirkung, durch die letztlich erst eine Würdigung des selbstlosen Einsatzes vieler Helfer ihren angemessenen Ausdruck findet. Ein „Danke schön“, gerade der Repräsentanten der materiellen wie der ideellen Leistungsträger der Gesellschaft, kann für junge Menschen ein wichtiger Anreiz sein, sich für eine gemeinnützige Aufgabe zu begeistern.

Eine ganz besondere Erwähnung verdient in diesem Zusammenhang der unspektakuläre, bescheidene Einsatz unseres Vorsitzenden, Otfried Endler, der von der Planung am „moubail“, über Parcour Auf- und Umbau, den Dienst an den Hindernissen während des Wettkampfs bis zum Abbau der Beschallungsanlage danach, pausen- und klaglos für alle da war.

In einer opulenteren Personal Situation hätte er sicher gerne einige Aufgaben kompetent delegiert und dann im 'Nadelstreifen' den repräsentierenden und VIPs betreuenden Vereins Boss gegeben.

Wenn es um die Frage der Außenwirkung geht, dann spielt die musikalische Beschallung und die akustische Information durch eine/n Sprecher/in natürlich eine wichtige Rolle. Letztere machte ihre Sache sehr gut.

Da das Lautsprecher Boxen Paar auf den Turnier Platz gerichtet war, wurden die Aktiven während des Wettkampfs optimal erreicht. Die Verständlichkeit der Ansagen auf dem Reit- und Vorbereitungs Platz daneben, oder gar im Fahrerlager dahinter, konnten nicht annähernd so gut sein.

Was die Musik"Tapete" zwischen den Ansagen betrifft: Eben weil sie genau das, Tapete ist, also fast nicht wahrgenommener akustischer Hintergrund, kann doch eigentlich etwas "Anspruchsvolleres" (bitte nicht im Sinne von noch besoffener) aufgelegt werden.

Sollte doch mal eine/r richtig hinhören: Muss es denn unbedingt ein pubertäres Pflaumen-Wasch-und-offene-Hosen-Dumpfbacken-Gelaber (= Geräppe) oder Gestampftes-vom-Pisten-Lallermann-aus-Tirol sein? Welche "Zielgruppe" will solche eine Werbung erreichen?

Anspruchsvoller, im Sinne von etwas, das mich anspricht, von "guter", auf jeden Fall weniger peinlicher Musik, wäre allein schon eine Auswahl noch so schlichter "Top 40 Titel" (zur Not wären hier, hier, hier, hier oder hier noch ein paar Anregungen).

Die Amboss Polka ist z.B. DIE Pferdemusik für uns. Und zu einer Sieger Ehrung passen nun mal, auch im dritten Jahrtausend, Fanfaren (oder, noch viel besser: ELP, ...). Beides ist zeitlos, "steht" also über persönlichen Geschmäckern.

Die Amboss Polka passt wunderbar zum Einmarsch und zu einer Ehrenrunde. Für diesen Standard Bestandteil einer Pferde Sport Veranstaltung, ebenso wie für die Ankündigung einer Siegerehrung, ist die Verwendung eines immer gleich bleibenden akustischen Signums Bestandteil der "Trick Kiste" des "gehobenen Stilisten".

Wenn man dann auf einem der größten, mit Sicherheit auch einem der schönsten Plätze im Lande für Pferde Sport schon kein Pech hat – Tabea Kroppach: „Wie schön, dass alles so gut, vor allem ohne Unfall gelaufen ist!“ – dann kommt auch noch Glück dazu:

Nach einem bis dato „Dusch-Sommer 2012“ kam ein bescheidener, dafür umso kräftigerer Wechsel zu wahrhaftigem Sommerwetter just mit diesen beiden Fahrer Tagen. Was mir einen kapitalen Kopf Sonnen Brand bescherte, war wunderbar für alle Teilnehmer, besonders für die Pferde. Noch nicht zu heiß, viele Wolken und ein leichter Wind über dem Hohen Westerwald.

Mit ein paar Gedanken für das nächste Mal bleibt unser kleines Facit:

Die Fahrertage Driedorf 2012 waren eine gelungene Veranstaltung, ein Pferde Sport Erlebnis, das viel, viel mehr Resonanz verdient gehabt hätte - für die Sache der Pferde und für die Menschen, die sie lieben.

Elke & Karlheinz


Wer noch einmal möchte:

Samstag, 21. Juli 2012 - einige Bilder

Sonntag, 22. Juli 2012 - einige Bilder


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