Zum elften Mal:
„Titanen der Rennbahn"
am 23. und 24. Juni 2012

Festival der Kaltblüter
in Brück am Fläming


Wenn Kaltblüter kaltes Blut haben, dann falten Zitronenfalter auch Zitronen.
(alte Weisheit)

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Tolles Erlebnis. Ich bin total begeistert. Wusste gar nicht, dass „Dicke“ solch einen Dampf drauf haben können! So etwas in Dillenburg, das würde passen.
(Thomas)

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Eigentlich wollten wir bei der Tombola ja nur das Fohlen gewinnen. Das Wochenende im Landhotel tröstet uns nun aber doch ein wenig über die entgangenen Futter- und Logis Kosten für ein Jahr an die Firma Haseloff hinweg – ha?-ha!-ha?
(Steffie)

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Schön - aber auch einige langweilige Sachen. Ein bestimmtes Restaurant im Dörfchen werde ich so bald nicht mehr besuchen.
(Patrick)

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Das hat mir sogar noch besser gefallen als im letzten Jahr. Dreiundzwanzig Pferde vor einer Kutsche - das glaubt nur, wer es gesehen hat! Ebenso wie dreißig Postkutschen auf einmal im Stadion. Aber, das gemeinsame Speisen am Grill im Wald bei den Grobheisers war mein Hailait.
(Peter)

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Hat mir sehr gut gefallen.
(Andreas)

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Das Erlebnis fühlte sich etwas anders an, als im letzten Jahr. Wenn mich aber jetzt jemand fragte, würde ich sagen – Ich fahr‘ im nächsten Jahr wieder hin.
(Karlheinz)

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Du gibst mir jetzt sofort etwas zu Fressen – Gssegssegsse (so hört sich sein Blick an – nennt sich wohl auch Hüppnoose).
(Bruno)

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Ganz meine Meinung. Kannst aber auch mit mir spielen und dann mit mir knuddeln, wenn ich schlafe – Gssegssegsse…
(Baxter)


- Das Drum und Dran

- Darum sind wir hier


Das Drum und Dran

Peters „PP Logistiks“ erledigte im Vorfeld für alle Teilnehmer/in:

● Die Buchung von je drei Übernachtungen für sechs Personen und zwei Hunde in Bad Belzig, im „Waldbett“, bei der Familie Grobheiser.

Eine zauberhafte Bleibe, 16 Kilometer vor Brück, die Elke, Peter und ich, Karlheinz, schon im letzten Jahr erleben durften. Mit Selbst Verpflegung 18 €uro pro Nase und Nacht sind ein fairer Preis für eine Spitzen Unterkunft mitten im Wald.

● Erwerb der Eintrittskarten für alle auf der überdachten Haupt Tribüne an der "Titanen Rennbahn" in Brück.

Das Dach über diesen Plätzen ist ein guter Sonnenschutz. Man hat gute, erhöhte Sicht. Schlecht für das Fotografieren von dort aus: Dach Träger und Sicherungs Seile sind kaum aus dem Bild zu halten. Wer gute Kleidung hat, kann auch bei Regen direkt an der Rennbahn bleiben und dort einfach bessere Bilder machen.

Bei südlichen Winden entwickelt sich auf der Tribüne eine ziemlich unangenehm verstärkte Luft Strömung. Für mich „schickt“ die kleine Tribüne ohne Dach an der Ostseite. Ein Platz dort ist billiger, und bietet freie Sicht auf die Kurve – open air halt.

● Vektor*) A: BMW mit Steffie, Patrick, Bruno und Baxter.
*) vector, lateinisch = „jemand, der trägt, zieht oder befördert“.

● Vektor B: Seat Altea mit Andreas, Karlheinz, Peter und Thomas

● Freitag Morgen, 22. Juni: Treffen der Insassen von Vektor B bei Peter und Ute in Niederscheld zum Frühstück und…

...gegen 8.30 Uhr rollt der SEAT auf dem Asphalt Richtung Ost-Nord-Ost. Wir folgen der „Stimme unserer Herrin“ aus Peters Nawie. Das ist – wie im letzten Jahr – nicht appgedeetet und vermutet uns immer dann, wenn wir auf solidar-steuerlich finanzierten Straßen gen Berlin rollen, irgendwo zwischen Roggen, Rüben und Rhabarber auf einem volkseigenen Acker unserer Brüder und Schwestern und fordert uns alle 80 Meter auf, mal rechts, mal links abzubiegen.

Mit Glück und ohne den kleinsten Stau erreichen wir Brück dennoch nach vier ein halb Fahrstunden und dann auch Bad Belzig, 16 Kilometer zurück, wo Vektor A, Patricks BMW, seine Insassin und Insassen, die jugendliche Fraktion unserer "Kaltblut Pilger Gruppe vom LDK nach Brück", bereits sicher ablieferte.

Eben „diese Jugend von heute“, Patrick und Steffie, strafen dann auch alle üblichen Pessimismen = Nörgeleien älterer Generationen Lügen, indem sie froh gelaunt und engagiert den Einkauf flüssiger und fester Nahrungsmittel für 18 Personen Tage übernehmen. Und, nach rasch überwundenen Start Schwierigkeiten funktioniert auch der Grill, den die Familie Grobheiser zur Verfügung stellt, unter den Händen Patricks blendend.

So finden sich denn alle Pilger allmorgendlich und abendlich im kleinen Pavillon neben dem „Ferienhaus“ zu kommunikativer Rudel Bildung zwecks Nahrungs Aufnahme ein. Keiner, glaube ich sicher zu wissen, hat die sechs Sterne eines Fünf-Sterne-Superior-Hotels vermisst.

Immerhin ließ uns die absolut faire Preisgestaltung im „Waldbett“ so viel Kaufkraft im Portemonnaie, dass wir diversen Getränke-, Speise- und Pferdezubehör-Anbietern auf dem Festival Gelände in Brück durchaus potent bei der Refinanzierung der Standmiete helfen konnten, ohne die Familienkasse zu ruinieren.

Übrigens, neben Wernesgrüner Bier – absolut saufbar! – genoss ich die Produkte eines Bio-Anbieters, Gut Schmerwitz: Oberleckere Bock- und Bratwurst, Waffeln und erfrischende Erdbeer Bowle. Peters Tip(p) vom letzten Jahr – kann ich nun ohne wenn und aber ebenfalls sehr empfehlen.

Ein Riesenrad erlaubt für drei Euros einen Blick und ein paar Fotos aus dreißig Metern Höhe auf das Festival Gelände. Das ist doch etwas Spezielles, neben den üblichen Jahrmarkts Attraktionen, wie Schießbude, Karussell, Autoscooter („Puffauto“ in Tirol) und Disco Zelt.

Der Parkplatz auf dem Acker hinter dem Dorf Gömnigk, die Fahrt für einen Euro zum Festival Gelände und zurück im "Schattl" Bus - klappt alles prima. Wie gehabt.

Eine kostenlose, dafür dann aber wohl versiffte Toilette gibts hier nicht. Bei 50 Cent pro Eintritt müssen die Inhaber von Pennälerblasen und Freunde Wernesgrüner Gersten Kaltschalen in Personalunion doch einen kleinen Sonderposten "Abschütt-Gebühren" in ihren Brück Etat stellen.

Aber, wie sagte schon Professor Michael Jagger: "You can't always get what you want / But if you try, sometimes you might find, you get what you need!" Du kannst nicht erwarten, immer alles zu bekommen, was Du möchtest / Aber wenn Du nicht aufgibst, wirst Du sehen, dann bekommst Du das, was Du nötig hast!

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Darum sind wir hier


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Sie war nicht der ausschlaggebende Grund dafür, fast bis nach "Sibirien", zu unserer teuren neuen alten Hauptstadt zu fahren, die Landschaft hier. Sie hat aber ihren ganz eigenen Reiz und kann durchaus ganz alleine eine Reise wert sein.

Das und noch mehr zeigt der folgende Film:

Klar, so sind sie nun mal, viele Menschen. Die sagen auch, "wir haben gegen Italien verloren", wenn ein paar Jungmillionäre mit deutschem Pass, aus aller Herren und auch deutschen Ländern ein Rasenspiel vergeigen.

Wenn diese Menschen dabei sein können, wo es höher, schneller, weiter geht, dann übertragen sie das auf ihren gefühlten Selbst Wert, und dann sind sie begeistert und kommen - auch alle Jahre wieder nach Brück, zum Fest der dicken Pferde?!?

Wobei ich glaube, wenn nur Guinness-Buch-Fääns kämen, dann wäre das das Ende dieses Festivals. Es kommen doch noch ein paar, die ganz einfach Pferde mögen, die deren Ausdruck lieben und genießen, wenn sie das tun, wofür sie von der Natur so vollkommen ausgestattet wurden: Ganz, ganz schnell wegrennen! Aber auch felsenfest vertrauen! Darum bin ich hier.

Ich wünsche den Machern des Brücker Pferde Festes, dass ihnen der Ritt auf der Klinge zwischen Sensation und Pferdezauber auch weiterhin gelingen möge.

Im letzten Jahr, zur zehnten Ausgabe, waren es zehn Zehner Gespanne gleichzeitig im Stadion. Übrigens mit Tele gefilmt und einer, ein klein wenig über-pathetischen, aber immerhin passenden Musik unterlegt, bieten die einhundert Pferde genau den begeisternden Ausdruck, den man nur aus der Nähe erfahren kann. Siehe:

Diesmal sind es dreiundzwanzig Pferde vor einer Post Kutsche. Der folgende Film zeigt die Vorbereitungen für diesen Auftritt:


Wer die Musik zu diesem Filmchen zu verantworten hat: Gratuliere! Hier geht's zum vollständigen Stück -
"Jump" von Van Halen.

Und, weil das ja eigentlich noch gar nichts ist, fahren dann dreißig Postkutschen in die Arena. Das ist überwältigender Fahr Zauber. Und, fast pausenlos staunend geweitete Augen der Zuschauer wissen gar nicht, welche der malerischen, wie aus einer fernen Zeit gefallenen Bilder sie festhalten sollen.

Fröhlich grüßende Kutsch Fahrer und ihre Fahrgäste geben einen Teil ihrer Begeisterung, hier in Brück, bei dieser sensationellen Vorführung dabei sein zu dürfen, an bewegte Zuschauer weiter.

Rührung erzeugt ja schon allein der Gedanke, wie viele Tage die Teilnehmer dieses Schaubildes dafür mit ihren Tieren und ihrem Equipment geübt haben müssen; Wie viele Urlaubstage dadurch eine Pferde Sinn Erfüllung erhalten haben. Wie überhaupt fast alles, was wir hier zu sehen bekommen, Ergebnis einer gigantischen Arbeit von größtenteils für’nAppelunEi mitwirkenden Pferde Freunden ist.

Davon, was das alles "sonst noch" kostet, ganz zu schweigen. Denn trotz aller, zu Recht gelobter Sponsoren, einen Reibach werden wohl die Wenigsten hier gemacht haben, eher wohl keiner.

Die wahren Gewinner von Brück sind wir, die Pferde- und besonders Kaltblut begeisterten Zuschauer.

Dass ein Hütchenfahren nicht jeden vom Hocker haut, kann ich verstehen, Patrick. Für den aktiven Kutschfahrer bietet es aber - wenn auch nicht so spektakuläre, wie die römischen Kampfwagen - dennoch, so viele Blicke durchs Schlüsselloch zu den Geheimnissen der Fahrkunst.

Ganz eindeutig aber auch meine Favoriten: Alle Rennen, egal mit wievielen Pferden im Gespann. Besonders die geballte Kraft, der raumgreifende Schwung von Dicken in vollem Galopp, die fliegenden Mähnen an flachen Hälsen, die aufgerissenen Nüstern, die pumpenden Muskelpakete, das Stakkato der hämmernden Hufe... haben es mir angetan.

Wie schreibt einer zum folgenden Video: "Mein Gott, ist die Formel 1 langweilig gegen 4 Kaltblüter vor einem gut geführten Wagen!!" - Wie recht er hat.

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Am Sonntag Abend, als das berühmte "Peters-Gutes-Wetter" gegen Ende einen virtuellen Kratzer bekam - es begann leicht bis mittelprächtig zu regnen - da zeigte sich die allwettertaugliche gute Laune der Kutschfahrer. Es schien, als sähe man noch mehr lachende Gesichter und fröhlich winkende Hände als bereits zuvor.

Und "Peters-Gutes-Wetter" verstehen wir nun wohl auch richtig: Gut war der Regen, nach all den Strapazen des Festivals, besonders für die Pferde, die nun nicht noch mal ran mussten. Denn unter diesen Voraussetzungen wurde "nur" ein achtzügiger und ein zwölfzügiger Kampfwagen durch die Arena gefahren. Für alle anderen war wohlverdienter Feierabend.

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Zu den Promi "Attraktionen" dieses Wochenendes: Gotthilf Fischer, ein sehr sympathischer Mann. Wenn er seine Versprechen wahrmachen sollte, eine Hymne für das Brücker Festival der Kaltblüter zu schreiben, an Stelle des "Après-ski-sauf-jodel-geträllers", das jetzt noch dafür herhält, und wenn er seinen 100sten Geburtstag 2028 in Brück feiern möchte, dann in Gotthilfs Namen. Zu Walter Steinmeier: Mit mannhaft fester Stimme reden kann er ja, und mit Pferden hatte er wohl in seiner Kindheit zu tun. Na denn.

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Von der Amboss Polka hatte wohl nicht nur ich mir etwas mehr versprochen. Sicher, es ist sehr schwer, vor einem Playback im freien Feld, exakt im Takt zu bleiben, was aber bei diesem Stück absolut notwendig ist. Um das hinzukriegen, muss man viel, viel üben. Schon beim zweiten Mal, am Sonntag, kamen die Hämmer Aktionen viel besser im Takt. Auf der sicheren Seite wäre man wohl bestimmt mit zehn guten Schlagzeugern in Schmied Klamotten?!

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Neben der Pilgerschaft zu den dicken Pferden ist Brück offensichtlich auch Ziel- und Treffpunkt für Pferdeleute. Als Spät Einsteiger in dieser Szene erlebe ich hier erstmals einen in Fleisch und Blut, von dem ich schon viel gehört habe: Hans, den bald 82jährigen, immer noch aktiven Kutschfahrer, wandelndes Pferde Szene Lexikon, sehr beeindruckend C2H5OHfest und fit wie der berühmte Schuh eines Turners. Sein Spruch für einen T-Hemd-Aufdruck:

"Wenn Kutschefahren einfach wäre, dann könnte es ja auch Fußball heißen." - Nicht schlecht.

Thomas erhält durch Vermittlung eines Bekannten eine Audienz bei einem der beiden Haseloff-Brüder, den „Machern“ dieser Veranstaltung. Wer weiß, hat etwa bei dieser Gelegenheit das große Netz der Freunde der Kaltblüter eine neue Masche bekommen, eine von Brück nach Dillenburg?

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Nach einer guten dritten Nacht im Waldbett starten wir am Montag Morgen zurück in den Hohen Westerwald. Die begeisternden Bilder dieses 11ten Festivals der Dicken begleiten mich in der Speicherkarte meiner Kamera, die besten aber sind die in meinem Kopf. Sie sind der Gewinn, der Reibach, den ich dreist und unverzollt mit mir nachhause nehme.

Ob die Stille im Seat dem - woher auch immer generierten - Schlaf Defizit geschuldet ist, eine Ursache war sicher auch die ganz persönliche Verarbeitung der starken Erlebnisse dieses wunderschönen Wochenendes.

Ebenso sicher werde ich nicht zum letzten Mal an einem vor/letzten Juni Wochenende in Brück beim Festival der Dicken und natürlich dann auch in Bad Belzig bei den netten Grobheisers gewesen sein.

Schön war's!

Karlheinz

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