Pferde-Zahnarzt
Dr. Jochen Langel
bei Jaron und Menno

Breitscheid, 28. März 2017


Wir sind heute schon um halb acht am Stall und bringen unsere Beiden auf die Weide. Elke hat um halb neun einen Termin bei der Rückenmassage - und - Dr. Langel hat sich für 14.30 Uhr angekündigt. So haben die Beiden eine Stunde mehr auf der Weide - und wir können auch noch unseren altersgerechten Mittagsschlaf halten.

Wir sind heute in der zweiten Abteilung dran, hätten also noch länger auf der Weide bleiben können. Määht ävver nix. Die Beiden erahnen die Besonderheit der Situation und sind ganz ruhig.

Menno ist bei der ersten Übersicht über den allgemeinen Zahnstatus am Halfter recht unruhig. Er zeigt scharfe Zacken an den Außenkanten aller Zähne, zu den Backen hin. Sonst sind die Kauflächen gleichmäßig eben. Ein Zahnbefund als Erklärung für seine Abwehr des Fahr-Kopfstücks gegen Ende der letzten Fahrsaison ist nicht erkennbar.

Wir nutzen die Sedierung und stellen Mennos Kopfstück-Messdaten fest:
Über Nacken, von-bis Mundspalte: 127 cm
Nackenstück (von-bis Ohr-Unterkante): 42 cm
Stirn (von-bis Ohr-Hinterkante): 39 cm
Weder das Einer-Kopfstück von Van-der-Wiehl, noch das Brustblatt-Kopfstück, das er bislang getragen hat, passen also optimal.
Eventuell: Neues Kopfstück?

Dr. Langel schärzt Menno auf 680 kg. Er meint außerdem, dass Menno einen Tinker unter den Ahnen haben könnte; Andeutung eines horizontal nach außen gerichteten "Bartes" auf der Oberlippe könnten der Hinweis sein. Na denn, Tinker Menno. Dr. Langel sediert ihn mit einem viel geringeren Gewicht. Er meint, dass schweres Warmblut empfindlicher auf die Sedierung reagiere als Warmblut.
Die scharfen Kanten nach außen werden abgeschliffen. Die beiden ersten Backenzähne oben werden leiccht nach oben abgerundet, können also auch nicht mit scharfen Kanten gegen die Gebissstange kommen.
Menno schwitzt weniger als im letzten Jahr. Er bekommt beide Abschwitzdecken in Folge. Er parkt sich, Po gegen die Wand, Kopf im Fressnapf abgelegt und schnarcht ab und zu.

Jaron war das letzte Mal vor zwei Jahren dran. Er wird nach Dr. Langels Einschätzung nicht vor 4-5 Jahren Heucobs fressen müssen. Sein Gebiss ist für seine 26 Lenze noch prima. Es wird lediglich insgesamt geglättet und eine kleine Unebenheit der unteren Schneidezähne wird abgeschliffen. Auf allen Quadranten zu sehende schwarze Innenstrukturen der Zähne begrenzen bis zu 1 cm tiefe "Löcher" in den Zähnen, die jedoch nicht entzündet sind. Dr. Langel: Bei einem 5jährigen würde ich (Kunststoff-)Füllungen empfehlen. In Jarons Alter nicht mehr. Jaron schwitzt nur sehr schwach, kommt gut mit der Sedierung klar.

Dr. Langels Note zum Zustand der Esszimmer unserer Beiden nach seiner diesjährigen Behandlung: 13 Punkte, eins minus. Prima!

Gut zwei einhalb Stunden später sind beide wieder wach, bekommen ihr Abendessen. Menno verputzt alles wie gewohnt. Jaron verschmäht einen Teil seiner Heunetzfüllung und lässt viel in der Streu liegen. Am Morgen sind beide bei bester Laune. Mal wieder gut gelaufen. Die Fahrsaison kann kommen.

Auch einen Tag später hat Jaron noch viel Heu liegen gelassen. Ihn scheint noch ein etwas ungewohntes Gefühl in seinem Kaustübchen zu irritieren?! Schaun-mer-mal.

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