Der Schmied kommt um 7

Breitscheid,
Mittwoch, 8. Juni 2016


Aus dem Kutschen-Tour-Protokoll #4
vom
Sonntag, 5. Juni:

À propos: Wir müssen den Schmied kontaktieren. Am morgigen Montag sind zwar erst fünf Wochen des normalen sechswöchigen Huf-Beschlag-Intervalls vorbei, aber Mennos Lederkonstrukte unter beiden Vorderhufen zeigen deutlich Auflösungserscheinungen.

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Montag Morgen, 6.6.2016:
Telefonat mit dem Schmied, er kommt Mitte bis Ende dieser Woche und wird die Lederkonstruktionen bei Menno durch einen normalen neuen Beschlag, wie auch für Jaron ersetzen. Damit wird dann ein regelrechtes sechswöchiges Beschlag-Intervall, synchron für beide beginnen.

Nach dem letzten Weidefrühstück der Beiden auf ihrer Winterweide geht es durch das taunasse, wunderbar hohe Gras dieses Frühsommers den Südhang des Erdbach-Tals hinunter zur neuen Weide "am Heuloch". Die Weide kennen beide vom letzten Jahr.

Dennoch sind die beiden vorsorglichen Schisser so ängstlich, dass sie nur die äußersten westlichen 20 Meter nutzen. Sie folgen uns zwar am Strick durch den kleinen Hohlweg, zwischen Schatten und Schutz spendenden Bäumen, hinab zum östlichen Teil des langen Weideschlauchs am Grund des Erdbachtals. Noch am Strick, verbunden mit ihren Menschen, beäugen beide diese potenziell äußerst gefährliche Gegend: Pferd steht wohl nicht gerne in Mulden, liebt dagegen eine hohe Position mit weitem Blick.

Nachdem der Führstrick gelöst wurde, ist denn auch zügiger Trab, hinauf und zurück zur "sicheren Zone" für beide angesagt. Nun denn, wenn dort nichts mehr zu fressen ist, wird auch dieser Teil der Weide genutzt werden.

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Montag 6.6.2016, Weideabendbrot: Mennos Eisen links vorn ist nicht mehr an seinem Platz. Der Huf zeigt aber gott-sei-dank keine Beschädigungen. Eine angepeilte Tour am Dienstag hat sich damit allerdings erledigt. Die sofortige Suche nach dem Eisen im diesjährigen wunderbaren Dschungel-Gras ist (natürlich) erfolglos.

Dienstag Morgen, 7.6.2016:
Telefonat mit dem Schmied. Er kommt eventuell noch heute. Sonst morgen. Er werde sich melden.

Nach Café Saalbach fahren wir noch einmal zur Weide, um nach dem Eisen zu suchen. Wer findet es dann auch? - na klar: Elke! Es liegt im Hauptaufenthaltsbereich, bei der Tränke. Es ist vollständig, alle Nägel und das Leder sind an ihrem Platz. Könnte er es sich beim grobmotorischen Wälzen abgeschlagen haben? Wir haben riesiges Glück, das Eisen liegt nämlich mit den Nägeln nach oben. Jeder hätte sie sich in die Sohle rammen können - Schwein? gehabt.

Dienstag, nach dem Weide-Abendbrot,
auf dem Rückweg nach Heisterberg verkündet der Schmied fröhlich über den Äther: Komme morgen früh um 7 Uhr. Na uuanderfull!

Mittwoch Morgen, 8.6.2016:
5:45 h Wecker. 6:30 h Weide - Hof. 7:00 h Der Schmied ist pünktlich. Leider alarmieren wir dann Familie Saalbach ungewollt doch noch. Wir hatten sie nicht vorher angerufen.

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Menno ist immer noch leicht erregt, allerdings schon viel weniger als beim letzten Beschlagtermin. Er schwitzt nicht mehr. Beide werden mit den aufbereiteten alten Eisen rundum neu beschlagen. Sie erhalten nur an der Hinterseite der Eisen rutschhemmende Widia-Stifte. An der Vorderseite wäre die abrupt bremsende Wirkung schädlich für die Hufe. Die ganz steilen Asphaltstrecken, bzw. die mit glashartem Belag müssen wir ja nicht fahren.

Der Schmied ist mit den Hufen der Beiden rundum zufrieden. Summa: 240 €. Bis in sechs Wochen. Dann wird Menno vorne wieder mit Eisen einer Nummer größer beschlagen werden können. Termin, auch von uns aus, gerne wieder um 7 - im Sommer ist das eine absolut angenehme Tageszeit.

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In der Bilanz hat uns N.N.s "Wirken" fast sechs Wochen der diesjährigen Fahrsaison gekostet. So teuer kann eine dumme Entscheidung sein.

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