"Jahreshauptversammlung" des RuF Driedorf am Samstag, den 28*). März 2015 Die verpasste Mitgliederversammlung Sternstunde freier, investigativer Pressearbeit? von Elke & Karlheinz Damerow |
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Laut Einladung des 1. Vorsitzenden des Reit- und Fahr-Verein (RuF) Driedorf, Otfried Endler, sollte die „Jahreshauptversammlung“ 2015 am Samstag, 28. März im Reiterstübchen des Vereins stattfinden. Als wir dort kurz nach 19 Uhr eintrafen, war die Weiherstraße bereits flächendeckend zugeparkt, und wir reihten uns hinter dem Fahrzeug eines „Alt-Vorsitzenden“ auf dem Parkplatz am Turniergelände ein. Bei unseren bisher besuchten drei Mitgliederversammlungen gab es jedes Mal auch nach verspätetem Erscheinen noch zumutbare Sitzplätze, und der Beginn war ausnahmslos deutlich c.t., also mit verlässlicher Unpünktlichkeit. Heute war das Reiterstübchen restlos gefüllt. Ein (letzter?) Stuhl wurde noch aus dem Lager geholt, als Otfried Endler bereits hörbar in die Tagesordnung eingestiegen war. Da wir (64, 70) uns nicht mehr zumuten wollen, über Stunden in mehr oder weniger spartanischen Körperpositionen zu verbringen, fuhren wir wieder nachhause. Als Vermerk zu Protokoll ging am folgenden Tag eine E-mail an alle Mitglieder des „alten“ Vorstands.
Alle Adressaten erkannten offenbar simultan und unisono den satirischen Charakter des Inhalts dieser elektronischen Post. Zu einer (auch "nur" satirischen) Beantwortung fühlte sich bis dato allerdings keine/r von ihnen bemüßigt. Am Montag, 30. März 2015, „informierte“ dann ein/e „sig/s“ in der lokalen Presse die Bevölkerung des Dillkreises. Unter der Überschrift „Driedorfs Reitverein hat Schulden“ erfuhren auch wir: - von hochkochenden Emotionen, als der Vorsitzende OtTfried Endler über mangelnde Bereitschaft der Mitglieder zur Mitarbeit "jammert". - von einer Kassenwartin, Carmen Oberlies, die den Frust zusätzlich anfeuert, als sie versucht, 60 Anwesende "milde zu stimmen", indem sie über Schulden des Vereins in sechsstelliger Höhe und ein überzogenes Girokonto berichtet. - von einer Kassenprüferin, Katrin Volk, die bei der Durchsicht von Kassenbelegen - ganz im satzungsgemäßen Auftrag - herausgefunden hat, dass 200 Vereinsmitglieder von einem „großen Groll“ erfasst sind. - von einem Wahlleiter, Dirk Hardt, der - die Situation fest im Griff - „drastische Änderungen“ zur Abwehr einer drohende Insolvenz empfiehlt, und... schon nach kurzer Zeit war dann die „Ära OtTfried Endler“ Vergangenheit... - bildlich abgerundet wird dieser "Bericht" durch ein "empathisch" ins Gesicht geblitztes Foto von OtTfried Endler und Manuela Kemke, ganz dazu passend untertitelt mit: "erkennbar resigniert - frustriert - nicht wiedergewählt". - als stimmungsvollen Abschluss gibt dann noch der „Alt-Vorsitzende“ Wolfgang Kohlen zum Besten, dass der Verein mit 175 Euro für Unterkunft und Verpflegung eines Pferdes in den vereinseigenen Stallungen „drauflege“... ### Nahezu gleichlautende Reaktionen von „Nicht-Vereins-Insidern“ zu diesem Presse-„Bericht“: Da ist aber einer richtig hingehängt worden! Mit unseren Erfahrungen aus vier Jahren RuF-Driedorf-Mitgliedschaft, können wir dem nicht vollständig widersprechen: - Wir haben Otfried Endler kennen gelernt als einen penetrant um Mitarbeit buhlenden, mindestens einmal mehr aber auch mangelnde Mitarbeitsbereitschaft der Mitglieder beklagenden, „jammernden“ 1. Vorsitzenden der dann, am Ende (fast) alles, so gut er konnte, selber machte. - Den beklagten „Schulden in sechsstelliger Höhe“ stehen solide Grundstückswerte gegenüber. Mit der Entlastung des Vorstands in der Mitgliederversammlung 2014 wurde dies bestätigt. Der RuF Driedorf rundet damit ein Vereins- und Wettkampfgelände ab, um das ihn nahezu jeder Pferdesportverein im ganzen Land beneidet. - Warum ein Schatzmeister sehenden Auges sein negatives Girokonto angesichts allseits bekannter, unanständig hoher Überziehungszinsen in Zeiten billigster Kredite nicht umschuldet, erscheint - sicher nur von ferne gesehen - schleierhaft. - Sollte der Wahlleiter Dirk Hardt mit dem namensgleichen Bürgermeister der Gemeinde Driedorf identisch sein, dann könnten konkrete Erläuterungen der "drastischen Änderungen", die er zur Abwendung einer beschworenen Zahlungsunfähigkeit des Vereins empfiehlt, gerade mit seinem persönlichen Erfahrungshintergrund sehr hilfreich sein. Hat er doch unlängst den Haushalt seiner, unter Haushalts-Sicherungs-Gesetz stehenden (verschuldeten) Gemeinde mit der Genehmigung eines beinahe siebenstelligen Kredits vor der Insolvenz bewahrt. Ihn allerdings als zupackenden Macher in Sachen Demontage eines "jammernden Vorsitzenden" zu feiern, erscheint uns doch ein wenig (zu) romantisch. - Die Zahl 175, die der "Alt-Vorsitzende" Wolfgang Kohlen im Zusammenhang mit Einstellgebühren zu überdenken gibt, muss er aus seiner "Alt-Amtszeit" und in DMark erinnern. Die gültigen Einstellgebühren 2014/15 betrugen 200 Euro. Der neue Vorstand hat sie um 5% auf 210 Euro ohne Misten erhöht. Eine Tätigkeit, für die der Verein seit langem Hände- und www-ringend eine Kraft sucht (siehe „jammernder“ Vorsitzender). Angesichts einer sehr bescheidenen Zahl von nicht gerade FN-Pferde-gerechten Stall-Boxen wollte der charismatische "Alt-Vorsitzende" damit sicher nicht ernsthaft behaupten, dass der Verein mit ihrer profitmaximierten Bewirtschaftung finanziell kuriert werden könnte. Ganz zu schweigen vom gesetzlichen Verbot für einen e.V., Gewinne zu erzielen. ### Ist das etwa Realsatire: Die Mitglieder-Versammlung sieht eine „finanzielle Misere“ ihres Vereins und wählt - was liegt näher? - die bisherige Kassiererin zur neuen 1. Vorsitzenden? Doch, ohne Quatsch, mit Carmen Oberlies an den Zügeln und Leinen ist dem RuF Driedorf zum hoffnungsfrohen Generationenwechsel einer Hälfte seiner Doppelspitze zu gratulieren. Damit wohl auch zur Abnabelung von bis in "ferne Zeiten" der Vereinsgeschichte reichenden personellen Wurzeln. Ihr und ihren Mitstreiterinnen ist einfach nur "die volle Kanne" Glück und Fortüne zu wünschen: Für die Sache der Pferde! Ob ihre Amtsführung von eben dem Charakter geprägt sein muss, den uns der Pressebericht von ihrer Inthronisierung vermittelt, ist wohl (nur?) eine Frage von Stil und Herz. Den Zeitungsartikel als Sternstunde freien, mutigen, geschweige denn investigativen Journalismus zu bezeichnen, fiele wohl nicht nur uns sehr schwer. Positive Außenwirkung ist ja bekanntlich überaus hilfreich, definiert sich aber - wie zu befürchten ist - ein klein wenig anders. Man kann ja zu Otfried Endler stehen, wie man will. Für die Dauer seiner „Ära“ als RuF-Vorsitzender wurde er demokratisch von der jeweiligen Mehrheit der Mitgliederversammlungen gewollt und in dieses Amt gewählt. Für die Sache der Pferde in Driedorf hat Otfried Endler SEIN Bestes gegeben. Dafür hat niemand verdient, derart „hingehängt zu werden“! Aber wie so Vieles hat auch dies eine zweite Seite. In der gewonnenen Freizeit wird Otfried Endler von nun an aus seinem Sonnenstuhl an der Staumauer mit tiefster Zufriedenheit auf das emsige Wuseln der 60 helfenden Hände seiner Nachfolgerin schauen dürfen. Was uns zwei betrifft, so können wir sagen: Die verpasste Mitgliederversammlung 2015 hat uns, nach allen, hier nur angedeuteten Umständen, an eine Szene aus "Der Herr der Ringe" erinnert. Auf die Frage des Hobbits Pippin: Elke & Karlheinz Damerow ### p.s.: Im Mitteilungsblatt für die Gemeinde Driedorf, Nr.15, vom Freitag, den 10. April 2015, erscheint unter "Vereine und Verbände" folgender Beitrag:
*) ... Haben wir am Ende nicht nur eine, sondern gleich zwei Mitgliederversammlungen verpasst?! ### zurück zu: Pferde |