Petra Kirmse
kommt zu
Jankid

Breitscheid, Mittwoch 2. April 2014


- Nach der Behandlung


Um ein-für-alle-mal noch so wohlwollenden Gerüchten eine Abfuhr zu erteilen: Wir = Elke, Karlheinz und Jankid, sind Christine Konrad nicht untreu geworden. Ihr zweimaliges Wirken an Jaron und vor allem Jankid hatte in beiden Fällen ein tolles Ergebnis.

"Schuld" ist Dr. Langel, der Zahnarzt unserer Beiden. Bei seinem letzten Termin begutachtete er den Status der Gebisse von Jaron und Jankid und stellte fest: "Ihr könnt ja meinen was Ihr wollt, aber Jankid muss heute nicht 'ran".

Dafür interessierte er sich ein klein wenig für Jankids Linke-Hinterhand-Probleme, deren Ursache nach seinem Dafürhalten ziemlich sicher nicht aus den Gleichbeinen, sondern in irgendeiner Weise aus dem Hanken käme: Becken links nach vorn verschoben. Mögliche Ursachen: Band-an-, -abriss?, Druck auf Nervenbahnen?, inzwischen spontan verheilter Beckenbruch?...

"Ich kann Euch Petra Kirmse empfehlen. Die hat ein tolles Händchen für so 'was."

Da das ursächliche Ereignis für Jankids Probleme im Mai zwei Jahre zurückliegen wird, kann kein vernünftiger Mensch erwarten, den inzwischen 23jährigen, etwa durch einen Zaubertrick, im Stand jugendlicher Frische zurück zu erhalten.

Aber die Hoffnung, doch noch einer zutreffenden Diagnose nahezukommen, ließ uns der Empfehlung Dr. Langels folgen und Petra Kirmse um einen Termin mit Jankid bitten. Trotz ihes Doppel-Engagements als Tierärztin und Flugbegleiterin (Stewardess) fanden wir schnell einen Termin. Und am Mittwoch, 2. April 2014, stand sie um 9 Uhr auf dem Saalbachhof mit einer grünen Aufstiegshilfe Marke Überseekoffer vor spannenden 650 Kilo Diagnoseaufgabe namens Jongkind, alias Jankid.

In den folgenden zwei ein halb Stunden ("Sie haben doch Zeit?!") untersuchte und behandelte Petra Kirmse mit ihren geschätzten 164,5? Zentimetern Körperhöhe, jeweils parterre oder vom (ausgesprochen pfiffigen!) Schrankkoffer aus, Jankids mehrfach blockiertes Becken, dessen linke Seite nach vorn-unten gekippt ist, sowie diverse Halswirbelblockaden, manipulierte entspannend und streckend an seinen Beinen und provozierte Reaktionen ("sehr gut!"), praktizierte Cranio-sacrale Therapie, setzte Akupunkturnadeln an einer Menge von Energiepunkten, ließ sich seinen "Dreibeinlauf" (Galopp mit hochgehaltenem linken Hinterbein) auf dem Reitplatz demonstrieren, ...

Schließlich kam sie zum Schluss, dass ein Becken(an)bruch durchaus möglich gewesen sein kann. Dadurch, dass das rechte Hinterbein jedoch nun fast zwei Jahre lang die Hauptlast der gesamten Hinterhand übernommen hat, könnte es möglicherweise einen Überlastungsschaden im Sprunggelenk erlitten haben (verkürzter Schritt rechts hinten).

Diese Vermutung könnte durch eine Röntgenaufnahme des Gelenks geprüft werden. Arthrose oder gar Spat (fortschreitende Verknöcherung im Sprunggelenk) kann durch Nahrungsergänzungen (Grünlippmuschel, MSM...) gegengesteuert werden.

Nach einer abschließenden Beschwörung Petra Kirmses, eine spontane Verschlimmerung möge nicht zuschlagen...,

nach der leicht makabren Tröstung, Jankid könnte nur deshalb noch am Leben sein, weil eine möglicherweise zutreffende Diagnose "Beckenbruch" NICHT sofort gestellt und mit der schulmedizinischen Verordnung monatelanger Boxenruhe "kuriert" wurde...,

nach der lieben Verabschiedung von ihrem deutlich müden Patienten, der, geschafft durch die schiere Menge Aufmerksamkeit fordernder Sensationen, verstärkt durch seine einstimmige Begeisterung für alle Menschen der Leckerliefraktion, 150 Minutan lang "Schwerstarbeit" leisten musste...,

nach einem beeindruckenden, sympathischen Einsatz sagen wir ein ganz GROßES DANKESCHÖN! und freuen uns auf den zweiten Teil der Visite von Dr. Petra Kirmse.

Fortsetzung folgt


Bericht

Donnerstag, 3. April 2014:

Am Tag nach Petra Kirmses Besuch zeigt sich Jankid deutlich bewegungsfreudiger, agiler. Sein Gangbild erscheint auch bergauf(!) raumgreifender, gelöster als davor. Auf dem verlängerten Weg zur Weide, hinab und hinauf durch das Erdbachtal, lief er leicht und musste im Ganzen mehr gebremst als angefeuert werden. (Da sein Bruder Jaron, auf direktem Weg zur Weide, unruhig nach ihm rief und er keinen erkennbaren Gewinn (Kraft?) von diesem Extraweg zu haben schien, haben wir diese Übung wieder eingestellt. Beide gehen nun wieder auf dem selben Weg zur Weide.)

Oster-Sonntag, 20. April 2014:

Gut zwei ein halb Wochen später, lässt sich ein durchgängiges Bild des Pendelns, von Aufs und Abs erkennen. Insgesamt aber mit einer beständig, leichten Aufwärts-Tendenz.

Während des Frühstücks wird Jankid weiter an Hals und Rückenstrecker mittels elektrisch betriebenen Massagegerät massiert. Er scheint dies zu genießen. Ob auch im Hüftbereich, ist uns immer noch nicht ganz klar. Auch nicht, ob es dort eventuell schädlich wirken könnte, indem es das Schmerzgedächtnis wachruft?

Beim Auskratzen rechts/hinten zeigt sich die allgemeine Aufwärtstendenz allerdings nicht. Nach wie vor gibt Jankid diesen Problem-Huf mal ruhig und länger, aber auch immer wieder zappelnd und abrupt absetzend - trotz Leckerli-Verstärkung (!) und ohne für uns erkennbare ursächliche Zusammenhänge. Auf jeden Fall nicht ausreichend lange genug für einen erfolgreichen Hufbeschlag. Den werden wir demnächst mit Hilfe einer Sedierung durch den Hausarzt machen.

Jankids Gangbild morgens zur Weide ist oft deutlich besser als abends, zurück zum Stall. Besonders die 10-Meter-Beton-bergauf, noch auf dem Hof, geht er morgens häufig leicht, rhythmisch gleichmäßig und federnd... Ab und zu aber auch mit einem verkürzt, fast "scharrend" aufgesetzten Huf links/vorn, gefolgt von einem ebenso vorgezogen, pflatschend aufgesetzten Huf rechts/hinten.

Das Gangbild, von hinten auf die Hanken gesehen, scheint wieder auf beiden Seiten zu federn, also auch nach links. Diese Seite schien vorher "fest" zu sein, fast als würde sie wie eine hölzerne Krücke benutzt. Überhaupt scheint die linke Hüfte nach unserem Eindruck wieder höher und ein wenig nach hinten zu liegen, wenn auch noch nicht vollständig symmetrisch mit der rechten.

Dafür aber erschien das Gangbild bergauf, kurz vor dem Hof, oft schlimmer denn je: Als wäre das rechte Hinterbein und das gesamte Hinterteil fest miteinander "verbacken" ("zementiertes" Hüftgelenk?) und der Schritt nur mit dem Rückwärtskippen beider Hanken gleichzeitig möglich. Elke beobachtete, dass Jankids Nase bergauf leicht tropft/läuft.

Jankid zeigt unverändert Lebensfreude, so wie wir ihn seit drei Jahren kennen. Vor einigen Tagen begrüßte er uns, über mehrere Tage, bereits 100 Meter vor dem Stall, laut rufend. Was er sonst selten und nur sehr verschämt und leise tut.

Die Spuren Jankids in seiner Box (Gangbild und Kotverteilung) zeigen, dass er sich nachts deutlich mehr bewegt als vorher. Was Jaron schon immer ausgiebig tat: Laufen im Rechtskreis wie ein Tiger im Käfig, scheint Jankid seit einiger Zeit ebenfalls, wenn auch (noch?) nicht so intensiv zu pflegen.

Unser Haustierarzt, Dr. Graulich, hat am Mittwoch, 16. April 2014 beiden eine Blutprobe abgenommen. Die Ergebnisse der Laboranalyse sind in beiden Fällen: Alles in bester Ordnung! Keine fütterungsbedingten Mängel.

Fortsetzung folgt... siehe: Petra Kirmse #2

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