Kaltblut Hengstschau
beim Reitverein Schwartmecke

Lennestadt-Eslohe, Sonntag, 16. März 2014


Hier kann man folgende Ankündigung und mehr zur Veranstaltung im letzten Jahr lesen:

Am Sonntag den 17.3.2013, Beginn 11 Uhr, findet auf der Reitanlage Schwartmecke die schon legendäre Kaltblut Hengstschau statt. Meist werden ca. 20-25 gekörte Hengste vorgestellt:

Schrittrunde, Freilaufen mit Kommentierung.
Danach einige Hengste vor dem Wagen oder unter dem Sattel. Es werden jedes Mal auch Pferde zum Verkauf angeboten.

Der Imbissbetrieb ist stets bestens organisiert und das Essen prima. Ein Muss für jeden der sich mit Kaltblutzucht beschäftigt.

Die Schwartmecke liegt im Sauerland an der B55, zwischen Lennestadt-Oedingen und -Eslohe auf einer Anhöhe. Wer sich auf den Weg macht, sollte sich sicherheitshalber hier informieren und über die Kontakt-Telefonnummer nachfragen.

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Ist das draußen?

Klar ist das draußen. Temperaturen um die Null Grad sind für den Sauerländer doch schon fast Hochsommer.

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Für alle Schwartmecke-Besucher, hier eine kleine Meldung aus der Unwetterzentrale:

Nordrhein-Westfalen Landkreis Hochsauerlandkreis, 59889 Eslohe; gemeldet am 17.03.2013 um 08:12 Uhr:

Hier schneit es seit 6 Uhr teilweise sehr stark. Die Temperaturen liegen bei -1 Grad. Die Straßen sind teilweise spiegelglatt.

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Wir sind grade bei Olpe wieder umgedreht. Bald zehn Zentimeter Schnee und die Autobahn sch....glatt. Kann mir kaum vorstellen, dass da heute viele, noch dazu mit Hänger hinkommen.

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Samstag, 15. März 2014:

Peter: Habt Ihr Lust, mit mir zur Kaltblut-Hengstschau nach Eslohe zu fahren?

Es... was?

Das ist im Sauerland. Hans Bollmann und Stefan Schwarz werden auch da sein. Das Wetter wird viel besser sein als im letzten Jahr. Kein Schnee, kaum Regen, kein Sonnenschein, leichter, dafür frischer Nord-West-Wind. Zieht Euch warm an.

Na, dann müssen wir uns mit Frühstück und Auf-Koppel-bringen unserer beiden Lieben ja beeilen.

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Sonntag, 16. März 2014:

Erstmals sogar überpünktlich, kurz vor 10(!) in Niederscheld, erreichen wir mit Peter an Utes Lenkrad gegen 11.20 Uhr den Veranstaltungsplatz des Reitvereins Schwartmecke irgendwo hinter Karl Mays Elspe, inmitten schroffer Berge des Hochsauerlandes zwischen Oedingen und Eslohe an der Bundesstraße 55.

Auf dem seniorengerecht fußläufig angrenzenden Gelände mit beeindruckender Hangneigung findet Peters Benzinkutsche mit ihren zeitgemäßen Breitreifen überraschender Weise doch noch die Haftreibung für einen Stand(!)platz auf dem abgeknibbelten Rasen einer umgewidmeten Pferdekoppel. Wie das wohl im letzten Jahr bei Schneefall, s.o., ge(fl/r)utscht hat/ist?

Gut verpackt nach dem Zwiebelprinzip mit fünf Schalen sollte ich die auf Dauer durchdringend zwickende Frische des Hochsauerland-Frühlings-Tages 2014 für die kommenden vier Stunden ebenso ohne Zitter-Krampf-Anfälle überstehen wie Elke unter ihrem edlen Kutschermantel.

Eine überraschend große Menge von Freunden Dicker Pferde umrahmen bereits gut gelaunt und ebenfalls warm verpackt ein opulentes open air Sand-Rechteck vor einem zweistöckigen Richterturm und einer angrenzenden Wärme-, Ess-, Veranstaltungs-, Toiletten- und Verkaufshalle. Eine etwas größere Hälfte des Platzes ist Präsentationsfläche mit einem zentralen Sprecher, der über ein Kopf-Sende-Mikrofon mit der Beschallungsanlage verbunden ist. Der Rest des Sandgevierts ist Warteraum für eine Versammlung von zunächst 14 älteren, 8 bis 16-jährigen und nach deren Vorstellung 16 7-jährigen und jüngeren Kaltbluthengsten mit ihren Führstrick haltenden und oft Gerten tragenden Begleitern und -innen.

Peter: Wo hast Du noch die Gelegenheit, so viele Starke Pferde-Hengste auf einmal zu sehen? In Dillenburg jedenfalls nicht.

Für Elke und mich, als spätgestartete Auszubildende im vierten Lehrjahr im Fach Pferdeverstand, war dies die einmalig tolle Gelegenheit, eine derart große Versammlung von Mensch-Kaltblut-Hengst-Paaren quasi risikolos und auch noch für lau beobachten zu können.

Hier ein kleiner Auszug unseres Protokolls:

- Viele Gertenträger, die nach dem aktuellsten "Also sprach Zarathustra"-Äpp der Maßgabe folgen: „Wenn Du zum Hengste gehst, vergiss die Pitsche nicht“.

- Führstrickträger, die mit der Gerte auf das „letzte pädagogische Argument“ verzichten (können), alldieweil ihr fortpflanzungsfähiger männlicher Begleit-Equide sogar in Gesellschaft so zahlreicher Konkurrenz von Leidensgenossen im Stand uneingeschränkten Vertrauens auf alle bauplanmäßig vorgeschriebenen Verhaltens-Hässlichkeiten verzichtet. (Weichei-Exemplare oder besonders effektiv sozialisiert / domestiziert?)

- Träger des Führstricks mit "leicht" abweichender Auffassung seiner Funktion als technische Vorrichtung, die es ermöglicht bzw. erzwingt, ihrem Pferd stets gehorsam zu folgen?! Schließlich wollen Kaltblut-Hengste ja nur spielen, und so bewahrheitete sich auch heute der philosoffige Spruch, nach dem es noch immer joot jejange hätt - bis auf einen schmerzenden Ellenbogen, diverse verpflasterte Finger und ein paar verletzte Seelen.

- Träger von „Sicherheits“-Schuhen der Marke Gottvertrauen aus der Abteilung Plattfuß-Hüllen.

- Zur Begleitung von Pferden jeglichen Geschlechts: Nur wer wach und voll bei seinem equiden Partner ist, kann dies auch in umgekehrter Richtung erwarten! Das Tier als Spiegel des Menschen.

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In einer Nussschale, nur ein paar Bemerkungen zu dieser schönen Veranstaltung :

So einfach, wie es hier gemacht wird, erlaubt es tolle Bilder der einzeln freilaufenden Hengste. So kann man sich ganz auf die Beobachtung eines Tieres konzentrieren.

Hans Bollmann, der inzwischen jugendlich VIERUNDACHZIGjährige Pate der Kaltblutzucht, lässt seinen Hengst Egmont, den Vater von Peters El Paso (zwei Jahre, 700 kg), von einer starken kleinen Frau vorführen.

Nach einer Verpflegungspause, die das Fassungsvermögen der warmen Halle mit Sitzgelegenheiten an ihre Grenzen bringt, folgt die zweite Abteilung „Junge Hengste“.

Hier präsentiert Stefan Schwarz, unser Fahrlehrer, wie sollte es anders sein, zwei bildschöne Rappen. Seinen fünfjährigen Noriker Tobias Vukan persönlich und seinen vierjährigen Noriker Romanoff Nero ebenso professionell an der Hand einer - schon wieder - starken kleinen Frau.

Die Teilnehmerliste könnte beim Betrachten der Bilder hilfreich sein.

Nach dieser geballten Ladung von dreißig Kaltbluthengsten solo, humorig unterhaltend vorgestellt, kamen noch einige von ihnen in diversen Anspannungen vor der Kutsche und unter dem Sattel auf den Platz.

Viel berechtigter und ehrlicher Beifall von einem dankbaren Publikum begeisterter Kaltblutfreunde.

Wir werden sicher nicht zum letzten Mal hier beim Kaltblut-Hengst-Mekka im Hochsauerland gewesen sein.

Danke Peter, für einen frischen aber schönen Pferdetag. Wir kommen gegen fünf noch so rechtzeitig zu unseren beiden Lieben, dass sie ihr Abendbrot wie gewohnt um sechs in einer zu mindestens noch einigermaßen abgeäpfelten Box zu sich nehmen können.

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