Sissie - ein Shetland Pony im Westerwald

Breitscheid, 8. März 2014


Seit September 2012, also seit fast eineinhalb Jahren, zählt Sissie(*) zum vierbeinigen, pferdeartigen Personal des Saalbachhofs in Breitscheid. Seit dieser Zeit ist ihre Erscheinung für uns betagte Pferde-Neulinge Sinnbild einer beeindruckenden Persönlichkeit. Ihren gouvernantenhaft meckernden Lautäußerungen und dem ratternden Nähmaschienensound ihres Prustens stellt sie die weiche Schnauze und die sanften, großen Augen eines lieben, geduldigen Wesens gegenüber. So ist sie nicht nur für uns, ganz besonders auch für die jüngsten Reitschüler die unangefochtene # 1 unter den beliebtesten Hofbewohnern.

Für alle, die wie wir keine oder Pferdekenner in Ausbildung sind, hier ein paar Bemerkungen zur Rasse der kleinen Pferde von den schottischen Inseln hoch im Norden.

Shetlandponys, Stockmaß bis zu 107 cm, gehören im Verhältnis zu ihrer Größe zu den kräftigsten Pferden überhaupt. Ein trainiertes Shetlandpony kann das Doppelte seines Gewichtes ziehen und bis zu 60 kg tragen.

Shetlandponys sind genügsam und sehr robust. Sie gelten als intelligent und langlebig. Sie sind spätreif und ihre Lebenserwartung liegt oft bei ca. 40 Jahren.

Neben der Arbeit in der Landwirtschaft kamen Shetlandponys, vor allem in Großbritanniern nach der Abschaffung der Kinderarbeit, bis in die 1930er Jahre als Grubenpferde im Bergbau zum Einsatz. Heute werden sie als Reitponys für Kinder oder auch als ausdauernde und kräftige Zugpferde und im Zirkus genutzt.

Die Shetlandponys stammen von den Shetlandinseln, einer Inselgruppe mit extrem maritim geprägtem feuchten Klima und für ihre geografische Breite vergleichsweise milden Wintern und kühlen Sommern. So mag sich Sissie wohl im mitteleuropäischen "Winter 13/14" mit Freuden an das Wetter in der Heimat ihrer Ahnen erinnert haben.

Die Vorfahren der Shetlandponys sind wahrscheinlich Zwergpferde, die zur Zeit der römischen Besetzung, vom 1. bis 4. Jahrhundert n.Chr., in Schottland weit verbreitet waren. Außerhalb der Inselgruppe gewannen sie aber erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts an Bedeutung, als sie als Grubenpferde eingesetzt wurden. Ihr Preis stieg zwischen 1840 und 1890 von 5 £ auf 35 £.

Bis 1950 wurden in der Shetlandponyzucht keine anderen Rassen eingekreuzt. Da sich die größeren Ponys besser verkaufen ließen, verblieben die kleineren als Zuchtbasis auf den Inseln. So waren die Ponys 1940 kleiner als die von 1910. Um diesem Trend entgegenzuwirken, wurden um 1950 Norwegische Fjordpferde, Mustangs und Araber erfolgreich eingekreuzt.

Das 1890 begründete Stutbuch der Shetland Pony Stud Book Society wurde 1971 geschlossen. Seitdem wird in Reinzucht weitergezüchtet.

Wie aus gut unterrichteten Kreisen zu erfahren ist, freut sich Sissie aktuell ganz besonders über Interessenten, die eine Patenschaft für sie übernehmen wollen. Einzelheiten hierzu geben allen Shetland Pony-Freunden gerne Jutta und Werner Saalbach.

###

Zu den Bildern

*) Sissie ist eine Kurzform von Cäcilia.

Hier geht's zum gleichnamigen Stück von Simon and Garfunkel. Die Zwangsberieselung durch die aggressive Verkaufs-Bettelei einer klobalen Cocain-Zucker-Gesöff-Firma am Anfang ist nur deshalb einigermaßen erträglich, weil das Stück von Helen Shapiro "Walking Back To Happyness" dazu missbraucht wird:

Auch bei der folgenden Einbettung möge es gelingen, die leider nicht zu vermeidende Sch....Werbung am Anfang zu überhören!



nach oben

zurück zu: Pferde

zurück zu ekdamerow