Freitag, 13. September 2013:
Ein gutes Omen für Jaron und Jankid!

Hufbeschlag Termin mit Rebecca

"So hab' ich mich noch nie über ein neues Eisen an einem Pferdefuß gefreut - für Jankid!"*)


Vor gut 14 Tagen hat sich Kai Wörtge einen Fußbruch zugezogen. Ein Pferd "betrat" ihn genau da, wo keine Stahlkappe mehr schützt.

Ganz vorbildlicher Dienstleister, vermittelte er umgehend eine Vertretung für den anstehenden dritten Hufbeschlagtermin unserer Beiden in dieser Saison bei seiner Kollegin Rebecca Kessler aus Haiger.

Rebecca war denn auch so kollegial zu Kai und so nett zu unseren Beiden und vereinbarte mit Elke, trotz gefülltem Auftragsbuch, einen Beschlagtermin für 8 Uhr am Freitag, 13 September 2013. Da sie schon einmal bei unseren Gelderländern in die Bresche gesprungen ist, kennt sie Jarons und vor allem Jankids Problem-Platthufe.

Nach der letzten Fahrt am Freitag, wollten wir am Montag, 9. und am Mittwoch, 11. noch vor dem vereinbarten Beschlagtermin anspannen. Als wir am Montag Morgen das Frühstück servierten, regnete es und wir wollten erst starten, nachdem das Schauer vorüber wäre.

Da mir nach der letzten Fahrt am Freitag, auf dem Rückweg zur Koppel, ein klapperndes Geräusch beim Auffußen aufgefallen war, schaute ich nach Jankids rechtem Vorderhuf. Siehe da: Das rechte vordere Eisen war nicht mehr an seinem Platz. Die Suche danach hatte schnell Erfolg: Es lag zum alten Bahndamm hin, bei den Apfelbäumen.

Die beiden vorgesehenen Fahrtermine waren damit hinfällig. Jankid barfüßig, das geht nicht.

Vermutungen über eine möglicherweise schlechte Beschlagarbeit von Kai wären aber vollkommen unbegründet. Immerhin halten die Eisen nun seit mehr als 9 Wochen, mit 26 Fahrten über mehr als 300 Kilometer.

Am Tag des letzten Beschlagens hatten wir unsere Tierärztin Cathrin Mreyen-Weber ad hoc gebeten (sie war zufällig gerade am Hof), Jankid per Spritze so weit zu sedieren, dass es ihm möglich würde, auf seiner linken Problem-Hinterhand so lange stehend auszuhalten, dass die Arbeiten an seinem rechten Hinterhuf erledigt werden könnten. Das gelang denn auch einigermaßen, mit Mühen und mit Hilfe der Bestechungs-Leckerlies von Elke.

Aufgrund dieser nicht ganz befriedigenden Erfahrung wurde beschlossen, Jankid beim nächsten Mal zwei Tage vor dem Beschlagtermin mit Schmerzmittelgaben effektiver schmerzfrei zu bekommen. Mit Cathrin ist nun vereinbart, dass sie bis spätestens Mittwoch, 11. September, Arznei und Gebrauchsanweisung bei Jutta Saalbach hinterlegen wird.

Wegen des Temperatursturzes von fast dreißig auf um die zwölf Grad, sehr viel Regen und heftigem Westwind (Jaron zittert vor Kälte) haben wir die Beiden am Mittwoch Abend zum Hof und in ihre Boxen gebracht.

Jankid erhielt hier die erste Gabe Equioxx (Firocoxib). Die Wirkung am Donnerstag Morgen war nicht gerade überzeugend, um nicht zu sagen, gleich null. Am Donnerstag Abend bekam er die zweite Gabe, wieder in seiner Box. Wir müssen die Beiden dann morgen Früh nicht schon weit vor 8 Uhr von der Weide holen.

Am Freitagmorgen um 7.30 h erhalten die Beiden ihr Frühstück und werden geputzt. Schon jetzt zeigt sich, dass Jankid die "üblichen" Schwierigkeiten hat, seinen rechten Hinterhuf hochzuhalten. Das Stehen auf den linken Hinterbein gelingt immer nur sehr kurzzeitig.

Irgendein Ereignis der letzten zehn Tage (Zusammenhang mit dem Verlust des erneut rechten Eisens vorn?) scheint die Schmerzhaftigkeit der Nutzung seines linken Hinterbeins doch erheblich veschlechtert zu haben(?, oder doch altersbedingte Gelenkprobleme, Arthrose, im Zusammenhang mit niederen Temperaturen?).

Er steht wieder auffällig viel häufiger, ohne "erkennbaren" Grund, sowohl auf der Weide, also auch am Anbindebalken auf dem Hof, auf drei Beinen, schont sein linkes Hinterbein. Das ist doch ein enttäuschender Rückkschlag bei der hoffnungsvollen Vision einer langsam aber beständigen Verbesserung seines Status über das Mitlaufen beim Kutschefahren.

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Pünktlich um Acht fährt Rebecca auf den Saalbachhof. Bald zeigt sich, dass Jankid nicht in der Lage sein würde, lange genug auf dem linken Hinterbein zustehen, um den erfolgreichen Beschlag seines rechten Hinterhufs zu ermöglichen.

Rebeccas Idee: Wenn beim letzten Mal eine Spritze besser geholfen hat, warum nicht Cathrin kontaktieren, um zu erfahren, ob sie für eine entsprechende intravenöse Schmerzbehandlung verbeikommen könnte.

Gesagt, getan. Cathrin ist auch noch zufällig ganz in der Nähe und erscheint in Windeseile auf dem Hof. Die erneut problemlos verpasste Spritze versetzt Jankid unverzüglich in schläfrige Hochstimmung: Ha-a-ai, ik ben Jonkind, de Chelderländer.

Und siehe da: Wenn auch mit einiger Anstrengung gelingt es Rebecca, seinen rechten Huf zurechtzuraspeln, das Eisen anzupassen und aufzunageln. Geschafft - Hurra!!!

Schon kurz danach reicht die Wirkung der Spritze offenbar schon nicht mehr, um den Huf auf den professionellen Ständer zu platzieren. Den Abschluss, das Fixieren der Nägel und den Endschliff des Hufes muss Rebecca darum, wie Kai beim letztenmal, am Boden hinbekommen. Auch das gelingt bestens.

Bravo Rebecca, Cathrin, nicht zuletzt Elke als Leckerlie-Ablenkungs-Fachfrau und natürlich Jankid, dass diese Prozedur noch einmal in diesem Jahr geklappt hat. Nun können Jaron und Jankid gemeinsam so lange vor der Kutsche gehen, bis der Winter kommt.

Dann werden wir die Beiden, nach der positiven Erfahrung im letzten Winter, wieder die Eisen "ausziehen" und barfuß laufen lassen. Der nächste Beschlagtermin wird erst wieder, wie es der Winter will, März, April, Mai(?) anstehen.

Freitag der Dreizehnte 2013 war entgegen dem ebenso unausrottbar wie dämlichen Horror-Zahlen-Menetekel aus dem "Folx Munt", ein gutes Omen(!) für unsere Beiden, besonders für Jankid. Wir gönnen es dem "Dicken" von ganzem Herzen. Uns natürlich auch.

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Wäre Rebecca nicht auf den Gedanken gekommen, Cathrin anzurufen und sie zu bitten, Jankid wie beim letzten Mal per Spritze zu "betäuben", dann hätten wir unsere Beiden ab sofort nicht mehr an der Van-den-Heuvel-Kutsche mit deren obligater Deichsel, also in Zweier-Anspannung bewegen können.

Auch nachdem - hoffentlich bald, "Hallo Herr Josef Schmid in Herdwangen: Vor Ende September?!" - die neue Sawa-Kutsche da wäre, könnten wir dann zwar mit Jaron und der mit der Sawa möglichen Eineranspannung fahren. Jankid aber könnte mit einem Huf ohne Eisen nicht mitgehen.

Auch die Hoffnung, seine Beschwerden im linken Hanken, durch viel Gehen im Schritt auf die Dauer "herauszulaufen", wäre stark gedämpft und viel schlechter zu organisieren. Einer von uns müsste wohl in der Zeit, in der Jaron vor der Kutsche des anderen geht, mit Jankid über möglichst schotterfreie Graswege (?wo?) spazieren, auf der Weide, immer im Kreis gehen??, oder ihn auf dem Reitplatz longieren.

Das Vergnügen des gemeinsamen Kutschefahrens wäre nicht mehr möglich. Und in gewisser Weise wäre das für Jankid der Anfang vom Ende seiner Kutschpferdkarriere gewesen. Etwas, was zwar unausweichlich einmal kommen wird. Hoffentlich aber noch nicht so bald.

Bliebe noch die Möglichkeit, Jankid einen Hufschuh zu verpassen (Renegade?). The beat goes on.

Heisterberg, 13. September 2013, Karlheinz

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