Fahrertage Driedorf 2013
des Reit- & Fahrvereins, RuF Driedorf, am 27./28. Juli, auf der wunderschönen Anlage, Weiherstraße, 35759 Driedorf


Am bis dahin heißesten Wochenende des Jahres hatte der RuF Driedorf zu seinem traditionellen Fahrturnier ans Ufer des Rehbachs geladen, und es kamen 19 Fahrerinnen und (immerhin!) 10 Fahrer mit 44 Pferden, zahllosen Helferinnen, Helfern und den dazu notwendigen Transport Gerätschaften.

Der Wettkampf-Rasenplatz mit Geländegraben, feststehenden Hindernissen und instandgesetzter Holz-Brücke, in bewährter Manier von Otfried Endler, Vorsitzender und Vorarbeiter des Vereins mit seinen helfenden Händen bestens präpariert, wurde umgehend von Wettkampf-Kutschen, ihren vierbeinigen Biomotoren und deren Lenkern besiedelt.

Das Wettkampfbüro unter der erfahrenen Ägide von Carmen Oberlies, gemeinsam mit Ansage und Kampfgericht versorgte die Sportler mit allen Informationen, die sie brauchten, inklusive Ergebnislisten und der Ehrung der Siegerinnen und Sieger mit zwei, vor allem aber der 44 Sieger mit vier Beinen.

Nach Art des Hohen Westerwaldes sollte der Samstag, dank leichter, hoher Bewölkung und einer gar nicht mal so üblen frischen Briese, schweißtechnisch gerade noch erträglich ausfallen. Wer sich aber in mehr oder weniger geschlossenen Abteilungen dem Speisen- und Getränke-Verkauf widmete, bekam die Hitze des Tages zu spüren, ganz besonders Martin in seiner Wurst- und Schnitzel-Braterei.

Am Sonntag hatte dann Petrus doch ein Einsehen und brachte mit einem Schauer um die Mittagszeit die ersehnte Abkühlung. Was das Wetter betrifft, also: Schwein gehabt. Durchgehend sengende Hitze, aber auch heftige Gewitter mit Sturzregen wären auch im Angebot gewesen.

Nach zwei Tagen mit vielen schönen Pferde- und Fahr-Impressionen, hier ein paar Gedanken von plus minus zwei betagten Pferde- und Kutschenfreunden.

Wie schön wäre es, wenn mal wieder junge Menschen einen "eingeschriebenen Verein" als eine "geile" Möglichkeit erkennen könnten, als eine wahrhaft "social community", mit deren Hilfe Träume wahrzumachen sind. Ganz neue Träume von einem Leben mit Pferden und für Pferde in einer neuen Zeit, von neuen Weisen, sich von ihnen bewegen zu lassen. Vielleicht mit weniger "Wettkampf", gegen-einander, dafür mit mehr empathischem Erleben des Pferde Zaubers, mit-einander?...

Wie schön wäre es, wenn wir uncoolen Alten doch noch einmal jugendliche Kutscher und Kutscherinnen aus dem eigenen "... und Fahr Verein" erleben dürften. Wie wäre es da als Anregung mit einem Studium der Zusammenarbeit des Haupt- und Landgestüts Neustadt/Dosse mit der Prinz-von-Homburg-Schule in Neustadt an der Dosse?! Auch wenn es noch so abgedroschen klingt: Die Zukunft der Pferde liegt in der Liebe junger Menschen zu ihnen.

Wie schön wäre es, wenn man für den Eindruck von - gelinde gesagt - Abgeklärtheit und Routine, den diese Veranstaltung auf einige aus der überschaubaren Gästeschar machte, nicht die Ursachen bei den hohen Temperaturen suchen müsste. Wenn vielmehr an erster Stelle jugendlicher Eifer, Unternehmungslust und Begeisterung stünden, unter dem Motto: Jeder und jede Über-60-jährige in Begleitung mindestens eines Kindes unter einem Meter Körperhöhe erhält einen überdachten Zuschauer-SITZplatz und zwei Getränke seiner/ihrer Wahl...

Wie schön wäre es, wenn sich auf bereitstehenden Sitzgelegenheiten einmal so viele Zuschauer vom Zauber der Pferde einfangen ließen, wie die es verdient haben.

Warum nicht wieder Werbung auf DIN-A3-Plakaten im Umkreis von 20 Kilometern, wie im letzten Jahr? Trockene Veranstaltungs-Hinweise in Werbe- und Gemeindeblättchen, mit äußerst attraktiven Hinweisen auf angeleinte Hunde, sind/waren wohl nicht so der Bringer.

Wie schön wäre es, wenn der Weg zum Reit- und Fahrstadion im Ort, wenigstens auf dem Niveau der Beschilderung von Wanderwegen, zu finden wäre. Orts- und Adressen-Unkundige sind trotz "Navi" auf diese Steinzeitorientierung angewiesen, wenn sie nicht geheimdienstlich geschult sind und Fahrzeugen mit Pferdehängern folgen. Gelle, Peter von der Schelde?!

Wie schön wäre es, wenn bei den Fahrertagen 2014 auch noch die letzten peinlichen Ergüsse von Ballermann-Lyrik im Musik-Rahmenprogramm ausgemerzt wären. Das ist keine Frage von Prüderie, das ist eine von Niveau und Stil.

Und last but not... : Die größere, weibliche Hälfte des Hauses unseres Bürgermeisters hat sich an beiden Veranstaltungstagen im Café ehrenamtlich um die Einnahmeseite der Vereins Kasse verdient gemacht. Wie schön wäre es, wenn der Chef unserer Gemeinde und mit ihm nur ein kleiner Teil seiner Bürger diesem Beispiel im nächsten Jahr folgen würden und auf ein paar leckere Grillwürstchen aus dem Hause Grün und auf Kaffee, Cola und zahlreich gespendeten Kuchen bei einem Besuch der zauberhaften Kutschpferde und ihrer tollkühnen Lenkerinnen und Lenker vorbeikämen.

Uns hat es in diesem Jahr, trotz dieser kleinen Mäkeleien, wieder gut gefallen. Was Wunder, wir werden auch 2014 dabei sein.

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Zu größeren Bildern:

> vom Samstag, 27. Juli 2013

> vom Sonntag, 28. Juli 2013

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