Kutschen-Treff bei Peter #6

Dillenburg, 14. Oktober 2012


Einen Tag nach Peters "Augias-Job" erfreute sich das allmorgendliche Horchen ins morsche Gebälk, den Muskel- und Skelett-Apparat zweier "Very Best Ager" ganz besonderer Hingabe. Entgegen allen pessimistischen Erwartungen musste aber keiner von uns beiden über ungewohnte Wehwehchen klagen.

Als uns, während der Morgenroutine mit unseren lieben Gelderländern in Breitscheid, Peters Einladung erreichte: "Kutschen-Treff, ein Uhr mittags, selbe Stelle wie beim letzten Mal - seid Ihr dabei?", war die Antwort folglich: "Na klar". Der Nachklapp-Anruf: "Bring Deine Handschuhe mit!?", klang nach trapsenden Nachtigalen.

Wie gewohnt pünktlich leicht verspätet, konnten wir diesmal noch beim Aufschirren und Anspannen mit anfassen. Warino läuft heute mit Hufschuhen an der Vorhand auf.

Dann ging's los. Mit Ute, Elke, Daniela und Patrick mit Klein-Kind-Hund Baxter im Gast-Abteil, mit mir und Bruno, dem Profi-Kutschen-Hund, auf dem "Arme-Sünder-Plätzchen" neben Peter auf dem Bock an den Leinen, seine rekordverdächtigen Warino und Nando vor der Wagonette lenkend, gefolgt vom reiterlichen Duo Steffie auf Lotte.

Hinter dem Tennisplatz im Lützelbachtal stieß Andreas auf seiner Wagonette hinter Eigo und Marina auf ihrer Nanncy dazu. Mangels dafür nötiger Beweglichkeit meines 67jährigen Rumpfes mit Sitz in Fahrtrichtung, Bruno-besetzt und ohne Rückspiegel bleiben mir für den Rest der heutigen Kutschfahrt nur akustische Eindrücke von den Vieren in unserem Konvoi.

Nachdem die landschaftlich bedingt lange Steigung hinauf in den Dillenburger Forst geschafft ist - dieses Mal mit einem durch Stefies Lotte hoch motivierten (gedopten?) Eigo, der nicht abreißen ließ, der sogar (wie ich hörte) einen Galopp hinlegte und am Ende beinahe einen Auf"lauf"unfall mit Lotte fabrizierte - kam Peters trapsende Nachtigal ans Licht. "Nimm Du mal die Leinen!"

Au weia, mit meiner Routine! Aber Warino und Nando sind inzwischen ein mindestens ebenso versiertes und sicheres Gespann wie unsere Lehrmeister, Stefans Sepp und Franz. In der Gegenwart ihrer Chefs kann ein Fremder an den Leinen kaum viel falsch machen. Nicht einmal bei einer bisher nicht erlebten Zahl von Wald nutzenden Radfahrern, Spaziergängern mit und ohne Hund, mit und ohne aufgespannten Schirmen.

Ein hellwacher, dynamischer Nando und ein in sich ruhender (auf jeden Fall durch meine antreibenden "Hilfen" nicht beeindruckbarer "Atom-Uhr"-) Warino erlebten so einen gemütlichen Sonntag, fast nur im Schritt. Danke dafür. Mir hat es so "geschickt". Und die beiden an der Deichsel werden schon bald wieder "die Stimme ihres Herren" im Schweiße ihrer Füße genießen können.

Zum Abschluss der Tour, durch seinen Arbeits-Golf-Platz - keine Ahnung wie wir über Tal Tempe da hin gekommen sind -, zurück zum Wochenendhaus der Familie Preis, war wieder der Chef an den Leinen.

Und da es erstmals bei einer Einladung Peters überhaupt regnet - er hat ja nicht "keinen Regen" versprochen, nur "gutes Wetter", und Regen gehört schließlich für einen Landwirt auch dazu - findet der Abschluss bei Kaffee und Kuchen nicht wie bisher open air, dafür aber in gewohnter Qualität in Utes Küche statt.

Übrigens, El Paso hat schon eine neue Mutter in Dillenburg gefunden, die diese Rolle auch wiehernd gerne angenommen hat. Warino muss jetzt nur noch das mit der Milchbar ein wenig üben. Aber sonst ... Schaun wir mal.

Schön war's.
Danke,

Elke und Karlheinz

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