Kölner Stadt-Anzeiger? vermittelt durch Uwe Bogenschütz

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Clemens Böll

geboren, ? ? 1945?
gestorben, mit 71 Jahren, am 2. April 2017

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Exzerpt einer Aufzeichnung von Martin Oehlen
im Kölner Stadt-Anzeiger vom 3. April 2017

Wolfgang Niedecken:

Clemens Böll stand mit Karl Heinz Pütz, der nun auch schon tot ist, im alten Chlodwig-Eck, an der Ecke Chlodwigplatz/Bonner Straße, hinter der Theke. Wir waren Stammkunden. Clemens ließ BAP im Chlodwig-Eck spielen. Samstagmorgens um 11 Uhr traten wir da zur Matinée an. Wir spielten unsere Lieder vom ersten Album. Der Clemens hat uns immer machen lassen.

Nur einmal hat sich Clemens furchtbar aufgeregt. Er hatte Aufkleber mit unserem BAP-Schriftzug für Werbung der rechten Partei EAP gehalten: „... die könnt Ihr Euch wer-weiß-wohin kleben, aber nicht bei mir.“ Nachdem ich ihm das erklärt hatte, sagte er: „Dann is et ja jut.“

Auch nach dem Umzug der Kneipe an die Ecke Severinswall/Annostraße haben wir da gespielt. Da standen so viele Leute vor der Kneipe, dass der Bus blockiert wurde, der alle zehn Minuten kam.

In „Ruut-wieß-blau querjestriefte Frau“ kommt Clemens ja persönlich vor. Da heißt es: „Ich saach: Jenau, Clemens, dunn uns zwei Schabau!“ Bei einem späteren Auftritt kam Clemens exakt bei dieser Zeile einmal auf die Bühne und servierte zwei Schabau (Hochprozentiges). Eine schöne Erinnerung und der Anlass, mal wieder an Clemens zu denken.

Es gibt Freunde, die triffst Du nach langer Zeit mal wieder – da musst Du nichts erklären, da ist alles wie immer. Clemens war so einer. Als wir ihn vor zwei Wochen im Hospiz fragten, ob er Schmerzen habe, sagte er nur: „Hier in dem Gebäude tut Dir nichts mehr weh.“

Es tut gut, wenn Du am Ende Deines Lebens spürst, dass Dich die Menschen mögen. Dieses Gefühl haben dem Clemens ganz viele Leute gegeben. Die Bude war voll. Alle wollten von ihm Abschied nehmen und ihm etwas Gutes tun. Das war schön.

Kölner Stadt-Anzeiger, Montag, 3. April 2017
Aufgezeichnet von Martin Oehlen
– Quelle: http://www.ksta.de/26303684 ©2017

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Exzerpt aus dem Nachruf im EXPRESS:

Bernd Odenthal
Tastenmann auf den ersten beiden BAP-Platten:

„Clemens hatte immer ein offenes Ohr für die Schwächeren und hat soziale Projekte unterstützt.“

Cornel Wachter:

„Clemens ist noch da. Wir alle tragen ihn in uns. Jeder auf seine Weise. So ist er bei uns, auch wenn er nun in einer anderen Welt seine Gedrehten qualmt und dies und auch jenes launig brummig kommentieren wird.“

– Quelle: http://www.express.de/26301908 ©2017

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Seit 1980, für viele Jahre, fleißige Gäste des "Chlodwig Eck" an der Annostraße, sporadisch des "LUXOR", sagen Dir:

"Tschöö, Clemens!
Und DANKE!

Mit Dir ist ein schöner und anregender Teil unseres Lebens in der Kölner Südstadt verbunden. Ohne Schmus: Du warst mit Abstand unser Allzeit bester Wirt. Unaufdringlich, bescheiden, hellwach, freundlich, stets den Schalk im Nacken und das Herz am "rechten" Fleck.

Wir kommen nach!"

Elke und Karlheinz


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